Gregorio Gamarra (um 1570-1642): Verschiedene Maria Immaculata-Darstellungen (1600-1630, 1609 und um 1620)
Aus dem Umkreis oder aus der Schule des Malers Gregorio Gamarra stammt diese Himmelspforte in weichen Pastelltönen. Sie gehört zu einem zwischen 1600 und 1630 entstandenen Ölgemälde, einer Immaculata-Darstellung mit den üblichen Marienattributen. Die Pforte ist oben links positioniert. Das barocke Gemälde ist heute Teil der Sammlung Barbosa-Stern in Lima.
Suzanne Stratton, Thomas Cummins, Marilynn Thoma: The virgin, saints, and angels. South American paintings 1600-1825 from the Thoma collection, Stanford 2006.
Gregorio Gamarra (um 1570-1642) war ein peruanischer Maler, über dessen Leben und Werk nicht viel bekannt ist. Er war ein Schüler und Nachfolger des Italieners Bernardo Bitti (1548-1610). Wie dieser hatte er sich, dem Zeitgeschmack folgend, vor allem auf Immaculata-Darstellungen spezialisiert. Leider sind die wenigsten Gemälde signiert. So haben wir zwar tausende Darstellungen der Maria Immaculata, kennen jedoch nur eine Handvoll Namen der Maler. Heute könnten chemische Analysen in der Zuordnung zu Werkstätten einen gewaltigen Fortschritt bringen, sind aber so gut wie nicht finanzierbar, zumal die Universitäten oftmals nicht einmal die Personalkosten aufbringen können.
Bei dieser Fassung ist einem durchsichtigen offenen Himmelstor, wie bei Bitti, einer Himmelsleiter gegenüber gesetzt, allerdings bei Gamarra oben rechts. Die Symbole, die um eine Marienfigur angeordnet sind, wurden überaus fein gezeichnet und heben sich vom Hintergrund nur schwach ab. Im unteren Bereich sind die Heiligen Bonaventura und Didakus gesetzt, nach denen dieses Bild auch benannt ist. Das Ölgemälde, datiert auf 1609, ist heute im Besitz des Klosters Recoleta in Cusco.
Luis Nieri Galindo: Pintura en el virreinato del Perú, Lima 1989.
Luis Fernando Figari, Armando Nieto Vélez, Pedro G. Canevaro: La Inmaculada concepción. 150 anos, Lima 2005.
Die Versailler Kunstsammlung Priet-Gaudibert beherbergt ein 176 x 146 Zentimeter großes Ölgemälde der Maria Immaculata, welches Gregorio Gamarra zugeschrieben wird. Dieses seiner Werke soll um 1620 entstanden sein, in Lateinamerika. Im oberen Bereich sind gleich zwei Himmelspforten gesetzt, links eine geschlossene Pforte mit einer etwas eigenartigen Vortreppe (vgl. die Himmelspforten aus Seefedern, um 1550), rechts eine offene Pforte. Beide wurden mit goldener Farbe auf einen tiefblauen Hintergrund aufgetragen.