Die Gewölbe der Fulltofta Kirche im schwedischen Skåne, auch Sankta Magnhilds Källa genannt, wurden um das Jahr 1400 mit spätgotischen Fresken ausgemalt. Erhalten haben sich kräftige Farben, auch einmal violette und türkisfarbene Farbtöne. Das Himmlische Jerusalem hat sich hier in einer Form erhalten, die in Skandinavien noch öfters kopiert werden sollte, und die auch der Everlövsmästaren in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts noch benutzte. Die Stadt erhebt sich über einen roten Mauerstreifen. Da dieser breite Streifen auf der Gewölbekappe fast bis an den Scheitelpunkt führt, gerät die gesamte Stadtanlage in eine Schräglage. Auf der Mauer sind weiß markierte Musterungen zu finden, die vielleicht einmal Fenster oder Tore darstellen sollten. Darüber erheben sich einige ausgewählte Bauten. Sie sind in Farbe und Fläche ohne wesentliche Binnengestaltung voneinander abgegrenzt: Ein kleines Wohnhaus mit Treppengiebel, eine Kirche und drei Türme. Von denen ist besonders der vordere Rundturm mit einem markanten Kuppeldach auffällig und immer wieder auf Jerusalems-Darstellungen des 15. Jahrhunderts in Schweden und Dänemark zu finden, so in Fjälkinge, Östra Strö, Skivarp oder Keldby. Die Figur neben dem Turm ist, wie auch an der Beschriftung geschrieben steht, der Apostel Petrus, der Adler unten steht für Johannes, der die himmlische Stadt nach dem Glauben der damaligen Betrachter ja gesehen und beschrieben hatte. Auf mittelalterlichen Wandmalereien ist er allerdings, ganz im Gegensatz zu mittelalterlichen Miniaturen, selten einmal als Adler symbolisiert.
Bernt Larsson: Fulltofta kyrka. Kort beskrivning, Hörby 1978.
Jörgen Kling: Fulltofta kyrka. Utvändig renovering. Hörby församling, Fulltofta socken i Hörby kommun, Skåne län, Malmö 2008.
Claus Bernet: Das Neue Jerusalem in Skandinavien, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 23).
Beitragsbild: Pastor M. Larsson