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Christoph Merker: Plastik „Das himmlische Jerusalem“ (2014)

„Das himmlische Jerusalem“ ist eine Arbeit in Mixed Media (zu deutsch: Mischtechnik) aus dem Jahr 2014. Was auf den ersten Blick wie Architektur aussieht, entpuppt sich auf den zweiten Blick als alltägliche Verpackungen und Schlagmetall, die zu einer Gruppe zusammengestellt sind und die einzelne Bauten der Stadt darstellen. Gewissermaßen ist es eine Plastik aus Plastik. Alle Objekte wurden golden eingefärbt, auf spezielle christliche Symbole aber verzichtet. Der Künstler Christoph Merker (geb. 1969) möchte mit dieser Arbeit dazu anregen, dass die Wohlstands- und Überflussgesellschaft einen derartigen Zustand erreicht hat, dass man selbst in Müll und Abfall noch das Himmlische Jerusalem sehen kann. Er schrieb dazu: „Auf einer anderen Ebene hinterfragt die Arbeit unseren westlichen konsumorientierten Lebensstil, der diese Verpackungen hervorbringt. Für viele hungernde, arme und unterdrückte Menschen leben wir jetzt schon im Himmlischen Jerusalem. Doch sind wir uns dessen immer bewusst?“ Mit dieser Arbeit setzte er ein frühes künstlerisches Zeichen um die Problematik des Plastikmülls, was 2014 noch nicht allgemein bekannt war und erst in den folgenden Jahren zu einem immer wichtigeren Thema werden sollte.
Christoph Merker aus Niederbayern besuchte die Berufsfachschule für Holzbildhauerei und Schreinerei in Berchtesgaden. Dann studierte er in Salzburg Philosophie und Kunstgeschichte, unterrichtet an der Berufsfachschule, arbeitet als Buchverkäufer, Autor und Künstler. 2015 wurde das Kunstwerk bei der Offenen Jurierten Jahresausstellung (OJA) des Kunstvereins Traunstein im Kunstraum Klosterkirche und in der Städtischen Galerie präsentiert und hat damals viel Aufmerksamkeit erfahren.

Dieter Meister: Anleitung zum Kunstraub und verbrauchte Metaphern, in: Berchtesgadener Anzeiger, 19.12.2016.

 

Beitragsbild: C. Merker

tags: Umweltschutz, Plastik, Gold, Verpackung, Ausstellung, Mixed Media, Konsum, Plastikmüll, Oberbayern
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