Die römisch-katholische Wallfahrtskirche Virgen de las Huertas liegt am „Plaza del atrio de la Virgen de las Huertas“ etwas außerhalb des Stadtzentrums der spanischen Stadt Lorca, im Bezirk Tiata (Region Murcia). Der Sakralbau zählt zu den typischen Barockklöstern mit prächtigen Wandmalereien von Fernández de Espinosa und Rebolloso Jiménez. Die Kirche wurde durch Franziskanermönche ab 1653 errichtet, nachdem ein Vorgängerbau erst durch Erdbeben beschädigt, dann durch eine Flutkatastrophe vernichtet worden war.
Der Neubau erhielt mehrere Kuppeln, wovon eine dem Himmlischen Jerusalem im Rahmen der Tota Pulchra gewidmet ist. Am unteren Rand der Kuppel, ausgehend vom Tambour, reihen sich kreisförmig die Mauern der Stadt entlang. Sie werden unterbrochen von jeweils drei weißen Toren an den vier Himmelsrichtungen. In diesen auch von unten gut sichtbaren klassizistischen Toren stehen jeweils Wächterengel. Weitere Engel als Putti schweben weiter oben in der Kuppel, wo auch links die stehende Marienfigur und in der Mitte, im Scheitelpunkt der Kuppel, das Lamm Gottes eingefügt wurden. Über der Stadtmauer sind die unterschiedlichsten Bauten aneinander gereiht, angelehnt an spanische Städte des 18. Jahrhunderts. Die zwölf Diamanten, die das Fundament der Stadt ausmachen, hat man durch zwölf kräftig profilierte Farbstreifen dargestellt. Der Meister dieser Ausmalungen war Antonio José Rebolloso, der in Murcia zwischen 1740 und 1755 nachgewiesen ist. Nicht nur für den Barock ist seine Lösung einzigartig, einen ähnlichen Vorläufer, von dem Rebolloso vermutlich nichts wusste, hat es allein in der Mitte des 18. Jahrhundert in Vokslev gegeben.

Manuel Clares Munoz: Convento Franciscano de la Virgen de las Huertas. Historia e iconografia de un Templo emblematico y de su imagen titular, Murcia 1996.
Claus Bernet: Barock und Rokoko, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 31).

Beitragsbild: G. Lopez