Nachdem die Gewölbebögen der Sankt Laurentius-Kirche im südschwedischen Skivarp (Provinz Skåne) im 15. Jahrhundert bei einer Kirchenerweiterung eingebaut worden waren, wurden sie von den Skivarpsmästaren, einer Gruppe von Malern aus der Gegend, um das Jahr 1500 mit spätgotischen Fresken geschmückt. Charakteristisch für die Gruppe sind stilisierte Akanthusranken, aus vier zusammengesetzten Kleeblättern und vier Sternen. Ein weiteres Merkmal sind einige pilzähnliche Bäume. Wahrscheinlich sollten die Pilze Palmen darstellen. Die mittelalterlichen Maler in Skivarp hatten wahrscheinlich nie Palmen im Original gesehen, nur davon gelesen.
In Skivarp wurde das Gewölbe farbig mit Kreidefarben ausgemalt. Farbig bezieht sich hier jedoch lediglich auf den Ocker- und Rotton, der preisgünstig herzustellen war und damals in den meisten einfachen Kirchen auf dem Lande Verwendung fand. In Skivarp ist die himmlische Stadt nicht als Kirchlein dargestellt, sondern als Ansammlung verschiedener, nebeneinander und ineinander gestellter Türme mit Helmdächern und Kegeldächern. Vor allem der erste massive Rundturm mit seinen drei Zinnen, über denen sich eine Kuppel spannt, ist markant und erinnert an die wenige Jahre zuvor in Östra Herrestad ausgeführte Malerei. Die freigelegten Partien drohen hier bereits zu verblassen, der Erhaltungszustand ist schlecht und das Fresko ist daher kunsthistorisch kaum beachtet worden. Figuren, die sich einmal rechts vor der Architektur befunden haben, sind nicht mehr existent, man hat allein die Umrisse der Köpfe nachgemalt.
Die Wand- und Gewölbemalereien wurden im 18. Jahrhundert weiß getüncht und in den 1890er Jahren wiederentdeckt. 1943 wurden sie von dem Restaurator O. Owald freigelegt und ergänzt.
Gustaf Åberg: Kyrkor i sydöstra Skåne, Ystad 1989.
Claus Bernet: Wandmalereien, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 17).