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Sebastián de Llanos y Valdés (um 1605-1677): Maria-Immaculata-Bild aus Sevilla (um 1660)

In der Kapelle Santa Ana der römisch-katholischen Kathedrale Santa María de la Sede in Sevilla (Andalusien) befindet sich eine Maria-Immaculata-Darstellung, die den Titel „Cristo de Marcaibo“ trägt (beachte auch die Malerei von Alonso Vázquez in der gleichen Kathedrale). Dieses Bild stammt aus der Schule des Malermeisters Sebastián de Llanos y Valdés (um 1605-1677) und ist in den 1660er Jahren in Sevilla entstanden. Llanos y Valdés arbeitete damals hauptsächlich in Sevilla und hatte sich dort auf private fromme Auftraggeber spezialisiert, für die er Malereien, aber auch ganze Kapellen und Altäre ausgestaltete. So entstand auch dieses 207 x 128 Zentimeter große frühbarocke Ölgemälde. Es befand sich einst in der Sakristei der Cálices-Bruderschaft, die es in Auftrag gegeben hatte. Es zeigt an drei Positionen das Himmlische Jerusalem, oben links die geöffnete Pforte, von einem Engel gehalten. Direkt über ihr trägt ein weiterer Engel eine blockartige Himmelstreppe, die wie eine Requisite für ein Theaterstück aussieht, wie man im Barock auch das Weltgericht als großes Welttheater verstehen konnte. Ähnlich gestaltet, in dunkelgrauer Farbe und als klassizistischen Bau mit Dreiecksgiebel, hat Llanos y Valdés direkt darunter eine geschlossene Pforte hinzugefügt. Diese hat ein Engel lässig auf seinen nackten Schenkel gesetzt (Mitte). Rechts unten auf der Malerei wurde noch die Civitas Dei eingesetzt, deren grauen Bauten sich über einer ebenso grauen Mauer erheben (rechts). Kenner von Veduten geben an, dass hier das Sevilla des 17. Jahrhunderts zu sehen sei.

Duncan Kinkead: El pintor don Sebastián de Llano y Valdés: su testamento y otros nuevos datos, in: Boletín del Seminario de Arte y Arqueología, 52, 1986, S. 463-465.
Alfonso E. Pérez Sánchez: Pintura barroca en España 1600-1750, Madrid 1992. 

 

tags: Maria Immaculata, Spanien, Sevilla, Porta Coeli, Civitas Dei, geschlossene Pforte, Himmelstreppe, Privatkapelle
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