Pantoja de la Cruz (1553-1608): Maria Immaculata aus dem Museo Nacional de Escultura, Valladolid (1603)
Das Ölgemälde „Inmaculada“ entstand im Jahr 1603 für das römisch-katholische Kloster Jesús y Maria (Kloster Jesus und Maria) in Huete in der spanischen Provinz Cuenca (Kastilien). Das 244 x 162 Zentimeter große Werk des spanischen Hofmalers Juan Pantoja de la Cruz (1553-1608), der eigentlich auf höfische Porträts in der Tradition von Antonio Moro und Alonso Sánchez Coello spezialisiert war. Es gibt aber auch einige wenige Sakralarbeiten von la Cruz. Seine Darstellung der Maria Immaculata ist heute dank der gekonnten Präsentation der Marienfigur samt des Stifters rechts unten ein Höhepunkt religiöser Kunst sowie des kastilischen Manierismus im Nationalen Kulturmuseum von Valladolid. Leider ist der Firnis sehr abgedunkelt; das über vierhundert Jahre Gemälde müsste einmal restauriert und gesäubert werden. Oben links ist eine offene Himmelspforte positioniert, gegenüber einer Himmelstreppe auf der anderen Seite. Genau diese Gegenüberstellung war ein Kanon vor allem in Neuspanien, siehe dazu das Relief „Tota Pulchra“ aus Puebla oder die Malereien von Cristóbal de Villalpando und Basilio Pacheco.
Die Pforte thront auf einer Wolke und ist geöffnet. Unten rechts steht im Hintergrund die Civitas Dei zwischen zwei Bäumen. Wieder findet man die spitzen Türmchen mit einem Knauf an der Spitze, die schon die Pforte kennzeichneten. Vor den Bauten der Stadt im Renaissancestil ist ein mittelalterliches Tor mit zwei Rundtürmen gesetzt. Da dieser Teil des Gemäldes sehr abgedunkelt ist, wird die Stadt ohne Restaurierung bald gar nicht mehr zu sehen sein.
María Kusche: Juan Pantoja de la Cruz, Madrid 1964.
Alfonso E. Pérez Sánchez: Pintura barroca en España (1600-1750), Madrid 1992.
Claus Bernet: Maria Immaculata. Das katholische Jerusalem, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 14).