Bartolomé Esteban Murillo (1617-1682): Malereien der Maria Immaculata (1653 und um 1655)
Sehr schematisch-einfach gehalten ist diese Himmelspforte von dem andalusischen Meister Bartolomé Esteban Murillo (1618-1682) auf seinem Ölgemälde „La Inmaculada con Fray Juan de Quirós“ aus dem Jahr 1653. Auf dem 241 x 341 Zentimeter großen Werk findet man ganz oben rechts, in Nähe des aufgemalten Illusionsrahmens, einen kleinen, golden erscheinenden Rundbogen. An drei Seiten ist diese Pforte von Wolken umgeben, an der vierten Seite deutet ein Putto vorwitzig auf die Himmelserscheinung. Das Gemälde ist heute Teil der Schätze des Erzbischöflichen Palastes von Sevilla und war vermutlich einst für das Bistum in Auftrag gegeben worden.
Enrique Valdivieso, Juan Miguel Serrera Contreras: Catálogo de las pinturas del palacio arzobispal de Sevilla, Sevilla 1979.
Falcón Márquez: El palacio arzobispal de Sevilla, Córdoba 1997.
Eine andere Malerei wird Bartolomé Esteban Murillo (1617-1682) zugeschrieben. Auch hier ist das Thema die Maria Immaculata mit ihren Symbolen gemäß der Lauretanischen Litanei. Hier zeigt sich aber, wie anders das Thema vom gleichen Maler oder zumindest von der gleichen Malerschule umgesetzt werden konnte. In der Stadt San Martín Texmelucan im Bezirk Puebla (Mexiko) ist die franziskanische Klosteranlage Santa Maria Magdalena beheimatet. Das im 17. Jahrhundert gegründete Kloster ist das älteste der Stadt. In einem der barocken Seitenaltäre befindet sich das Ölgemälde mit dem Titel: „La Apoteósis de la Inmaculada por la Orden Seráfica“, zu Deutsch etwa: „Die Apotheose der Heiligen Jungfrau nach der Ordnung der Engel“. Über drei Mönchen, selbstverständlich Franziskanern, erscheint hier die Jungfrau Maria mit ihren Symbolen. Unten ist dies eine Lilie, rechts oben ein Spiegel sowie der Turm Davids und links eine Himmelsleiter sowie eine einfache Himmelspforte. Diesmal findet sich kein Putto in Nähe der Porte. Auch glänzt die Pforte nicht golden, sondern erscheint in einem Grau mit einem dunklen, fast schwarzen Eingang. Vorlage zu dieser Konzeption war die „Virgin del Buen Aire“ aus der Kathedrale zu Lima.