Marie-Theres Dreker: Krankenhauskapelle in Wangen (2014)

Marie-Theres Dreker besuchte die Kunsthochschule Ravensburg, arbeitet dann hauptberuflich als Sozialpädagogin, nebenberuflich als Malerin und Zeichnerin. Eines ihrer zentralen und herausragenden Werke hat Aufnahme in den Fachkliniken von Wangen gefunden. Dort, in einer Kleinstadt im Allgäu, ist zwischen Ostern und Pfingsten 2014 mit ihrer Hilfe ein umfangreiches Wandbild auf Acrylbasis im Vorraum der Krankenhauskapelle entstanden. Dieses finanzierte die römisch-katholische Klinikseelsorge und die evangelische Kirchengemeinde Wangen gemeinsam. Das auf Initiative eines ökumenischen Klinikseelsorgeteams entstandene Bild mit vielen Details erstreckt sich über eine zwei Meter große Wandfläche und stellt auch das Himmlische Jerusalem dar, welches aus Korkpfropfen von Weinflaschen aufgestempelt wurde – eine subtile Anspielung auf das ewige Abendmahl in der Stadt? Von der Stadt aus ergießen sich seitlich Flüsse, die vier Paradiesflüsse. Ein schmaler, bräunlicher Pfad führt zu dem Haupttor, in dem bereits eine Figur (ein Engel, Mensch, Heiliger oder Christus?) steht. Die Bauten der Stadt sind sehr eng aneinandergesetzt, Freiflächen, Parks oder ähnliches scheint es nicht zu geben. Auch wurde die Mitte der Stadt nicht besonders hervorgehoben. Viele Dächer glänzen in einem Goldton, was man besonders gut an der Hauptpforte sehen kann. Deren Rahmung zum Torinneren als auch nach außen hin, an der Grenze zur nächsten Bebauung ist ebenso vergoldet wie fünf Schalen der großen Kuppel, die dieses Haupttor überwölbt. Da Tor steht offen, wie auch die Nebentore offen sind, aus denen die Flüsse nach außen treten. Dazwischen zieht sich eine mittelalterlich geprägte Mauer mit Zinnen um die ovale Stadt. Trotz der Vielgestaltigkeit der Architektur gestaltete Dreker die gesamte Stadt ausschließlich aus verschiedenen gemischten Braun- und Rottönen (außer der Vergoldung), ähnlich wie eine Malerei von Pam Nickson (2010).

 

tags: Baden, Allgäu, Bodensee, Klinik, Kapelle, Braun, Acryl
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