Die „Bibellesungen für den Familienkreis“ erschienen erstmals im Jahr 1892 in der Review & Herald Verlagsgesellschaft in Battle Creek (Michigan). Auf Seite 215 dieser Publikation findet man oben eine kleine einfarbige Illustration mit dem Himmlischen Jerusalem in typischer Manier der Adventisten. Sie ist ein erstes Beispiel des Einflusses von „Christ, the Way of Life“ (1883).
In einer Kartusche steht hier erklärend: „Siehe da, eine Hütte Gottes bei den Menschen“ nach der Johannesoffenbarung Kap. 21, Vers 3. Von dieser Hütte ist links jedoch nicht viel zu sehen, sondern das Himmlische Jerusalem ist durchaus prächtig, stattlich und durchaus urban dargestellt. Ganz links schiebt sich eine Art Brücke an die Stadtmauer – offensichtlich ist dies der zentrale Zugang in die Stadt. Die Brücke überquert drei Bögen, um dann ihre Richtung zu ändern und nach links abzuknicken. Einen solchen Zugang kenne ich weder vor noch nach 1892. Alle anderen Elemente kennt man jedoch von anderen Illustrationen: Man findet links außen eine ungeschmückte glatte Stadtmauer, zahlreiche antikisierte Bauten, oben einen griechischen Tempel. Rechts neben dem Tempel wird es im wortwörtlichen Sinne etwas unklar: Entweder sammeln sich hier weitere Wolken, wie bereits vor der Stadt, oder sieht man die Umrisse einer gotischen Kathedrale mit zwei sich verjüngenden Türmen? Die Stadt Gottes wird auch von einem kreisförmigen Bogen überspannt, der für eine Gloriole steht. Allerdings hat sie der Künstler, den wir namentlich nicht kennen, leicht nach links verschoben. Was hier, wie auch auf vielen anderen noch folgenden Zeichnungen und Gemälden der Himmelsstadt fehlt, sind belebende Elemente wie Engel, Apostel, Gerettete oder Christus, der höchstens einmal vor der Stadt in einer Paradieslandschaft gezeigt wird, aber bei Adventisten so gut wie nie im Himmlischen Jerusalem, als würde es dafür eine speziellen Grundsatz der Adventisten-Theologie geben.