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Heinz Dohmen: Erlebnis- und Andachtsraum der Propsteikirche St. Augustinus in Gelsenkirchen (2000)

Der bislang traditionelle Chorabschluss der Gelsenkirchener Propsteikirche St. Augustinus wurde zum Jubiläumsjahr 2000 vollständig umgestaltet. Ziel war, das Himmlische Jerusalem sinnlich-visuell für Kirchen- und Gottesdienstbesucher erlebbar zu machen. Dazu wurde das Chorpolygonal unter Anleitung von Dombaumeister Heinz Dohmen (geb. 1934) zu einem Erlebnisraum Himmlisches Jerusalem um den älteren Tabernakel von Walter Klocke, der ja bereits die Gottesstadt zum Thema hatte, umgestaltet. An den vier Wänden des Fünfachtel-Polygons erscheinen jetzt vier Mal je drei goldgerahmte Tore, die hintereinander gesetzt sind und alle mit einer Scheibe aus Opakglas bekrönt wurden, was je eine Perle andeuten soll. Die gestaffelten Tore werden nach hinten farblich dunkler und geben Durchblick zu hellem, unvergänglichem Licht. Die Umsetzung ist konzeptionell – nicht künstlerisch – zumindest widersprüchlich, nicht nur, weil die Tore traditionellerweise als Dreizahl vorkommen, hier für den oberflächlichen Betrachter aber vier Tore vorzufinden sind, sondern auch, weil das eigentliche Himmlische Jerusalem nicht in die Kirche, sondern außerhalb gelegt ist. 

Heinz Dohmen: Die Propsteikirche St. Augustinus Gelsenkirchen, in: Manfred Paas (Hrsg.): 1000 Jahre Pfarrei, 100 Jahre Propstei St. Augustinus Gelsenkirchen, Lindenberg im Allgäu, 2004, S. 55-64.
Manfred Paas (Hrsg.): St. Augustinus Gelsenkirchen. Schätze und Impulse aus den Kirchen einer Großstadtpfarrei; ein kunsthistorisches und spirituelles Lesebuch, Lindenberg 2010.
Manfred Paas, Lydia Schneider-Roos, Dirk Nothoff: Katholische Propsteikirche St. Augustinus in Gelsenkirchen, Lindenberg 2016.

 

tags: Tore, Ruhrgebiet, Installation
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