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Civitas Dei aus dem Museum Pedro de Osma in Lima, Peru. (17. Jh.)

Auch im 17. Jahrhundert blieb die „Tota Pulchra“ ein Thema, vor allem im lateinamerikanischen und hispanischen Kulturraum. Im Grund ist die Bezeichnung „Tota Pulchra“ lediglich eine Alternative für den Bildtypus „Maria Immaculata“, und beides bezieht sich auf die angebliche Reinheit und Jungfräulichkeit Mariens, die im Rahmen der Gegenreformation eine besondere Verehrung erfuhr. Meist wird das Himmlische Jerusalem auf diesem Bildtypus durch die Porta Coeli, die Himmelspforte, repräsentiert, aber es gibt (wenige) Arbeiten, wo man allein die Civitas Dei vorfindet, selbstverständlich neben ganz anderen Mariensymbolen.
Die Darstellungsweise konnte sich aber mitunter erheblich verändern, wie es bei diesem kolorierten und vergoldeten Kupferstich der Fall ist. Die dunkel gehaltene Oberfläche versucht, eine Schnitzarbeit zu imitieren. Die Civitas Dei ist hier in Form niedriger, sehr dunkel gehaltener Häuser dargestellt. Die „Stadt“ besteht aus nicht mehr als vier trauf- und giebelständigen Hütten. Da es hier kein lateinisches Spruchband gibt und die dunklen Kästchen ohne Vorwissen kaum als Himmlisches Jerusalem erkannt werden können, ergibt sich die Zuweisung als Civitas Dei allein aus der Position des Symbols und aus dem Gesamtzusammenhang der Malerei. Das Detail ist auf dieser Fassung unten, zu Füßen Mariens zu finden. Die Arbeit eines unbekannten Meisters entstand im 17. Jahrhundert und gehört heute zum Museum Pedro de Osma in Lima, Peru.

Gloria in excelsis: The virgin and angels in viceregal painting of Peru and Bolivia, New York 1986.
Luis Fernando Figari, Armando Nieto Vélez, Pedro G. Canevaro: La Inmaculada Concepción. 150 años, Lima 2005.

 

tags: Civitas Dei, Museum Peru, Tota Pulchra, Maria Immaculata, Kupferstich, Hütte
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