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Otto Böcher (1935-2020): Himmlischer-Jerusalem-Grundriss (1999-2002)

Eine moderne Interpretation des Jerusalem-Symbols von Rudolf Kochs Buch „Christliche Symbole“ aus dem Jahr 1932 entwarf der Mainzer Theologieprofessor Otto Böcher (1935-2020). Sein „Himmlischer-Jerusalem-Grundriss“ entstand zwischen 1999 und 2002 im Zusammenhang mit der damaligen Ausstellung „Edelsteine in der Bibel“, die 2002 in Frankfurt, Meersburg und in Stuttgart gezeigt wurde. Böcher hat sich zu dieser Zeit, auch in seinen wissenschaftlichen Arbeiten und in Seminaren an der Mainzer Universität, immer wieder mit der Gottesstadt beschäftigt und, seiner Auskunft nach, diesen Entwurf mit Studenten und Studentinnen in Seminaren diskutiert, abgewandelt, erweitert. Böttcher (2005): „In schriftlichen Prüfungen gab ich gelegentlich die Aufgabe, das Neue Jerusalem gemäß der Offenbarung zu skizzieren – es war erhellend, mit den Kandidaten die Ergebnisse zu diskutieren und zu erfahren, was die Überlegungen waren, die zu den Skizzen führten. Das war eine weitere Quelle unserer Entwicklung eines eigenen Grundrisses der Stadt“. Bei deutlicher Orientierung an den Bibeltext erkennt man die zwölf Stadttore, drei an einer Seite. Dazwischen verläuft die Mauer der Stadt, von der man jeden einzelnen Stein erkennen kann. Tore und Mauern werden nicht von der Seite gezeigt, sondern von oben, wobei sie zu ihren jeweiligen Seiten nach außen geklappt sind, um so die Einzelheiten besser zeigen zu können. Beschriftet sind die Tore mit den Namen der zwölf jüdischen Stämme. Der quadratische Grundriss ist in der Mitte mit einem Mond und einer Sonne besetzt. Weitere Quadrate ziehen sich konzentrisch um diese Mitte. In ihre Felder wurden zahlreiche detaillierte Erläuterungen eingeschrieben, die den Angaben der Offenbarung des Johannes entnommen wurden, in Anlehnung an Athanasius Kirchers „Arithmologia“ von 1665.

Wolfgang Zwickel (Hrsg.): Edelsteine in der Bibel. Ausstellungstermine: 5.6. – 11.6.2002: Frankfurt, Alte Nikolaikirche, Römerberg; 16.6. – 20.9.2002: Meersburg, Bibelgalerie; 1.10. – 30.11.2002: Stuttgart, Bibelmuseum, Mainz 2002.
Otto Böcher: Das himmlische Jerusalem – Zur Wirkungsgeschichte, in: Edelsteine in der Bibel, Mainz 2002, S. 78-89. Otto Böcher: Das himmlische Jerusalem und seine Wirkungsgeschichte in der Kunst, unter besonderer Berücksichtigung des Gebrauchs der Edelsteine, Waltrop 2004.

 

tags: Otto Böcher, Grundriss, Ausstellung, Sonne, Mond
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