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Heinrich Hugendubel (1841-1923): Der „Botschafter“ (1929)

Der „Botschafter“ war eine deutschsprachige Zeitschrift der Adventisten, die die Pacific Press Publishing Association in Brookfield (Illinois) viele Jahre wöchentlich herausbrachte. Die meisten Abbildungen wurden aus der US-amerikanischen Ausgabe dieses Verlages unverändert übernommen. In Heft 32 der Ausgabe des Jahres 1929 erschien auf dem Cover (S. 249) das Gedicht „Der Weg zur Gottesstadt“ von Heinrich Hugendubel (1841-1923), dazu eine passende Illustration in schwarz-weiß. Die Gottesstadt wird vom hochgezogenen Hügel an den oberen Rand gedrängt. Dieser flache Hügel, auf dem der Pfad zur Stadt eingezeichnet ist, symbolisiert die runde Erde. Die Stadt ist von aufgetürmten Wolken umgeben; sie selbst erscheint vor oder in einer dieser Wolken. Unten kann man am Ende des Pfades ein Tor erkennen, oben die Umrisse von Häusern, Türmen und Kuppeln als schmale Linie, die sich von rechts nach links zieht.
Die Familie links vor ihr trägt zeitgenössische moderne Kleidung, der Mann ist im Anzug unterwegs, die Frau im Reformkleid mit Hut. Sie sind offensichtlich wohlhabend, befinden sich aber noch auf dem breiten Weg, von dem Hügel mit der Stadt getrennt. Ob sie ihr Ziel erreichen, wäre wünschenswert, ist aber ungewiss.
Der Künstler dieser Arbeit ist namentlich nicht bekannt, auch Nachforschungen in den USA haben keinen Erfolg erzielt. Er oder sie wird aus dem Umkreis US-amerikanischer Adventisten stammen. Vermutlich war es jemand mit einer künstlerischen Ausbildung und Talent, der oder die für viele Zeitschriften illustrierte. Da hier konkret Inhalte des Gedichtes eingearbeitet wurden, ist davon auszugehen, dass es eine Auftragsarbeit gewesen war – oder das Gedicht wurde zu einer bereits vorhandenen Zeichnung abgefasst, was ungewöhnlich, aber nicht unmöglich wäre.

Claus Bernet: Das Himmlische Jerusalem bei Adventisten, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 20).

 

tags: Gedicht, Illustration, Adventisten, USA, Familie
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