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Adventistischer Kunstdruck (um 1902)

Bei der Internationalen Traktatgesellschaft in Hamburg wurde ab etwa 1902 ein Kunstblatt vertrieben. Es hatte den Titel „Glaube und Liebe“ und war lediglich 68 x 58 Zentimeter groß. Der Zeichner der anspruchsvollen Arbeit ist nicht bekannt; es muss eine professionelle Kraft mit akademischer Schulung gewesen sein. Da die Traktatgesellschaft enge Beziehungen in die USA pflegte, es es auch möglich, dass die Arbeit dort angefertigt wurde. Ausdrücklich sollte der Druck dazu dienen, die Wohnzimmer von Adventisten im passenden Dekor zu schmücken. Auf dem Kunstdruck werden inhaltlich die zehn Gebote des Alten Testaments thematisiert. Ganz oben auf dem Blatt ist, auch im Original nur angedeutet und wenige Millimeter klein, das Himmlische Jerusalem zu sehen. Es erhebt sich aus den Wolken, die sein Fundament noch umhüllen. An der Vorderseite sind unten drei dunkle Rundbögen zu sehen: die Tore der Stadt. Wenn die Tore rhythmisch gesetzt sind, kann man das mittige Tor eigentlich nicht sehen, da davor ein lateinisches Kreuz mit einem Siegeskranz postiert ist, welches wiederum auf einer Taube steht. Es wurde der Sichtbarkeit wegen etwas nach rechts verschoben.
Die Stadt ermöglicht wegen der niedrigen Mauern und ihrer Position einen Blick nach innen; aber Genaueres ist nicht auszumachen. Nur wenn man die Bildtraditionen kennt weiß man, dass hier einzelne flache Bauten mit Bewuchs aneinander gereiht sind. Ganz oben findet sich noch ein Verweis: „Römer 3.31“, wo steht: „Wie? Heben wir das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Sondern wir richten das Gesetz auf“ – ein Zitat, dass kaum zu dem darunter Gezeigten passen mag.

Claus Bernet: Das Himmlische Jerusalem bei Adventisten, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 20).

 

tags: Kunstdruck, Adventisten, Kreuz, Taube,
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