Gerhard Hausmann (1922-2015): Fenster aus der St. Nicolai-Kirche in Sulingen (1966)

Zu den bedeutenden Kunstwerken der evangelischen St. Nicolai-Kirche in Sulingen im Landkreises Diepholz südlich von Bremen zählen die fünf Altarfenster im Chorraum. Es sind Buntglasfenster, die im Jahr 1966 eingesetzt wurden, nach einem Entwurf des Hamburger Kunstglasers Gerhard Hausmann (1922-2015) gestaltet. Dieser hat zuvor und danach immer wieder Kunstwerke mit dem Himmlischen Jerusalem vorgelegt, nämlich der Reihe nach (Auswahl):
1956, Glasfenster der St. Agnes-Kirche, Hamburg-Tonndorf
1956, Glaswand der Friedhofskapelle, Holte
1960, Fresko der Kirche des Diakonissenmutterhauses, Hannover
1962, Fenster der Martin-Luther-Kirche, Hameln
1972-1976, Fenster aus St. Blasius, Münden
2001, Fenster aus St. Johanniskirche, Lüneburg.
Gerhard Hausmann schuf überwiegend abstrakte Interpretationen des Themas, jedoch mit figürlichen Anklängen. Beim Himmlischen Jerusalem spielen die Tore und die Zahl Zwölf eine Rolle, neben den Farben Blau und Rot. Die technische Ausführung unternahm die Kunstglaserei Franz Mayer aus München. Drei der insgesamt fünf Fenster interpretieren die christliche Zukunftshoffnung. Sie zeigen die zwölf Tore des Himmlischen Jerusalem, die im unteren Bereich durch strömendes Lebenswasser miteinander verbunden sind. Jedes Fenster besitzt vier Tore, von denen jeweils zwei übereinander gesetzt sind. Es sind rechteckige Blöcke, auf denen geometrische Strukturen (hauptsächlich Dreiecke) eingearbeitet sind, die die Edelsteine als das Fundament der Stadt andeuten. Über ihnen sind jeweils Engel angedeutet, in Form weißer Flügel, die weit ausschwingen. Im oberen Bereich der drei Fenster dominieren Blautöne, nach unten sind vermehrt rote Glassteine eingesetzt.

 Gerhard Hausmann: Retrospektive, Hamburg 2002.
Claus Bernet: Das Himmlische Jerusalem in Deutschland, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 27).

 

tags: Niedersachsen, Chor, Gerhard Hausmann, Kunstglaserei Franz Mayer
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