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1960, Kirche des Diakonissenmutterhauses, Hannover, Niedersachsen, Gerhard Hausmann 1 © Claus Bernet

Gerhard Hausmann (1922-2015): Kirche des Diakonissenmutterhauses in Hannover (1960)

Die Kirche des Mutterhauses der Diakonissinen in Hannover wurde im letzten Weltkrieg zerstört. 1959 bis 1960 schmückte man den Wiederaufbau mit einem expressionistischen Wandfresko, welches Gerhard Hausmann (1922-2015) aus Hamburg geschaffen hat. Zu sehen ist auf dem 11 x 8,5 Meter großen Altarfresko in der Mitte das Gotteslamm, welches von zwölf Engeln, die auf den blockartigen Toren der Stadt stehen, umkreist ist. Das Thema hatte Hausmann zuvor in Tonndorf und in Holte auf Glas dargestellt. Aus dem Archiv der Diakonissinen geht hervor, dass diese beiden Glaswerke den Ausschlag gaben, den Künstler mit dem Fresko zu beauftragen.

Mutterhaus steht für Diakonissenmutterhaus. Diakonissen sind evangelische Nonnen, die in der Kranken- und Altenpflege tätig waren. Sie hatten in Hannover und in Hamburg ihre Zentren, wo man mit Hausmann in enger Verbindung stand. Gerhard Hausmann wurde 1922 in Chemnitz geboren, sollte Ingenieur werden und studierte deshalb 1940/41 Maschinenbau an der Akademie für Technik in Chemnitz. Von 1941 bis 1945 leistete er Kriegsdienst in der Marine (Minensuch- und U-Boot). Aus kurzer Kriegsgefangenschaft befreite er sich selbst, studierte dann von 1947 bis 1952 an der Landeskunstschule in Hamburg – der späteren Hochschule für Bildende Künste – in den Meisterklassen von Kaschak, Hauptmann und Ortner. Parallel dazu hörte er an der Universität Hamburg kunstgeschichtliche Vorlesungen. Von 1952 bis zu seinem Tode war Hausmann freischaffend in Hamburg tätig. Zu seinem Schaffen gehörten vor allem Glasmalereien, worunter er auch mehrfach das Neue Jerusalem aufgegriffen hat (am bedeutendsten später in  St. Nicolai in Sulingen und St. Blasius in Münden).

 Gerhard Hausmann: Ausstellung vom 19.6. bis 16.7.1967 in der Halle des Amtes für Gemeindedienst der Evangelisch-Luherischen Landeskirche Hannover, Hamburg 1967.
Peter Münder: Der Mensch ist das Maß aller Dinge, in: Hanse-Art: Magazin für hansische Lebensart, Wirtschaft und Kultur, 11, 4, 1999, S. 48-54.
Retrospektive. Gemälde, Gobelins, Zeichnungen, Aquarelle, Entwürfe und Arbeiten zur Architektur: Gerhard Hausmann, bearb. von Albrecht Leuteritz, Hamburg 2002.

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tags: Hannover, Diakonissin, Fresko, Expressionismus, Block, Engel, Niedersachsen
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