Claus Wallner (1926-1979): Immanuelkirche Laatzen (1959)

Die Immanuelkirche Laatzen ist eine evangelisch-lutherische Kirchengemeinde im Kirchenkreis Laatzen-Springe, der zur Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover gehört. Dort baute die Gemeinde 1959 ihre im Krieg zerstörte Kirche neu, wobei, wie es zu jener Zeit in Niedersachsen Mode war, das Himmlische Jerusalem von Anfang an Teil der Wandgestaltung war.

Vor der Altarwand steht ein graues Bronzekruzifix, und hinter diesem ist auf der Altarwand als Mosaik das Himmlische Jerusalem mit seinen Toren zu sehen. Die Kirche versteht sich als „Christuskirche“: Das hebräische „Immanuel“ bedeutet „Gott mit uns“ und schon in frühchristlicher Zeit wurde der Name Jesus Christus beigegeben.
Das Mosaik wie auch das Fenster der Kirche schuf der Hamburger Maler Claus Wallner (1926-1979), der als Entwurfszeichner von Kirchenfenstern in ganz Deutschland tätig war. In Laatzen ist das Mosaik aus Backsteinen gesetzt, die sich nur durch ihre Größe, nicht aber durch die Farbe von der Wand absetzen, die ansonsten ebenfalls aus gebrannten und glasierten Backsteinen gesetzt ist. Außer grau und braun fehlen jegliche Farbakzente. Das Mosaik erscheint bewusst in Höhe einer Christusfigur, die übrigens die Frau des Künstlers, Ursula Wallner, gestaltet hat. Unter dem Querbalken des Kreuzes sind geometrische Architekturformen angedeutet, in denen man Tore, aber keine Mauer erkennen kann. Über dem Querbalken reihen sich mehrere Kuppeln in einer Reihe aneinander, wie man es von orthodoxen Ikonendarstellungen her kennt. Eine solche Ähnlichkeit wird aber hier vermutlich Zufall sein.

Dagmar Klein: Claus Wallner – Maler und Glaskünstler, in: Gießener Allgemeine Tageszeitung, 29. Mai 2004.
Sabine Preuschoff-Kleinschmidt: „Fensterpredigten“: eine Predigtreihe zur Altarwand des Künstlers Claus Wallner in der Immanuelkirche in Alt-Laatzen anlässlich des 50jährigen Kirchweihjubiläums 2011, Alt-Laatzen 2011.

 

tags: Grau, Niedersachsen, Backstein
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