José Beltrán und Ramón Bosch Puigvert: Malerei in Buen Pastor in Barcelona (1949)

Die römisch-katholische Gemeindekirche Buen Pastor („Zum guten Hirten“) in der katalanischen Metropole Barcelona wurde während des Zweiten Weltkriegs in einem Armenviertel durch den Architekten José María Sagnier Vidal erbaut. Nach dem Boykott des Frankoregimes konnte der Bau von 1948 bis 1949 im Inneren vollendet werden. Dafür waren die Maler José Beltrán und Ramón Bosch Puigvert (geb. 1905) verantwortlich, offensichtlich lokale Künstler, von denen außer ihrer Mitarbeit bei Buen Pastor kaum etwas bekannt ist. Bei der Ausmalung der Apsis lehnten sie sich an spätantiken und frühmittelalterliche römische Mosaiken an, wie etwa in Sant’Apollinare in Classe/Ravenna (7. Jh.), Santa Maria in Trastevere oder San Clemente (beide Arbeiten aus dem 12. Jh.). Dort ist jeweils die Stadt Betlehem der Stadt Jerusalem gegenüber gesetzt, dazwischen befindet sich fast immer ein Fries mit mehreren (meist zwölf) Lämmern, der sich um den Chor zieht. Hier wurde das Motiv der Lämmer ausgewählt, weil die Kirche den Namen „Zum Hirten“ trägt.
In der Apsis von Buen Pastor ist Jerusalem die linke Seite zugewiesen. Ganz links ist noch etwas vom Edelsteingemäuer zu sehen, es sind grüne Edelsteine wechselweise in oblonger und ovaler Form, dazwischen Reihen mit jeweils drei weißen Perlen. Daran angesetzt sind antikisierte Bauten einer römischen Basilika mit zwei massiven, sich verjüngenden Doppeltürmen und einem Eingang dazwischen, in dem auf Latein steht: „IERVSALEM“. Aus diesem Eingang tritt gerade ein Lamm nach außen und marschiert mit anderen in die Richtung des gegenüberliegenden Baues, der Bethlehem verkörpert. 

Moderner Kirchenbau und Wiederaufbau in Spanien, in: Das Münster, 5, 1952, S. 149.
Gergio Fuentes Mila: La iglesia del Buen Pastor de Barcelona. Història, art, l arquitectura, Barcelona 2015.

 

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