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Anonyme adventistische Abbildungen aus der Zeitschrift „Znaki Czasu“ (1962, 1965 und 1973)

Die allermeisten Darstellungen des Himmlischen Jerusalem bei den Adventisten findet man in US-amerikanischen Publikationen. Hin und wieder wurden aber auch osteuropäische Zeitschriften mit diesem Thema illustriert, so beispielsweise Ausgaben der polnischen Zeitschrift „Znaki Czasu“. Dort finden sich auch neue, ansonsten nirgends nachgewiesene Darstellungen zum Himmlischen Jerusalem, leider ohne Angabe der Illustratoren.
Das erste Beispiel ist dem Jahrgang 1962 entnommen. Die einfache schwarzweiße Handzeichnung lebt von den zentralen Elementen der Begegnung, die versuchen, eine Geschichte zu erzählen: Ein Paar, vermutlich ein Ehepaar, trifft nach dem Tod auf Christus und wird zum Lohn für ein gerechtes Leben in das Himmlische Jerusalem geführt. Dies ist durch einen Weg angedeutet, der im Hintergrund an einer Prunktreppe endet. Allein eine durchgehende Linie markiert Kuppeln und Häuser, die mit einer Gloriole zusätzlich betont sind. Vermutlich war ein US-Graphiker zu Werke, der öfter für Adventisten tätig war.

 

Das zweite Beispiel stammt aus Heft 4, Seite 9 des Jahrgangs 1965 von „Znaki Czasu“. In diesem Fall ist ebenfalls zu vermuten, dass diese Arbeit in den USA entworfen wurde, Ähnlichkeiten im Aufbau und Gestaltung bestehen zu den Werken von Vernon Nye, Joseph Harry Anderson oder auch Robert Temple Ayres. Es ist eine ganz in Blau gehaltene Zeichnung. Christus als König segnet die versammelten Heiligen. Im Hintergrund zeichnen sich mit einigen Strichen die einfachen Konturen der Gottesstadt ab, nach unten offen, nach oben in spitze Türme übergehend. Christus ist geschickt vor die Stadt gesetzt, so dass man letztlich nicht weiß, ob die Strahlen aus der Stadt oder von Christus herrühren.

 

Eine der letzten Abbildungen mit dem Himmlischen Jerusalem findet sich im Jahrgang 1973 der Zeitschrift „Znaki Czasu“. Gleichzeitig ist es eine der anspruchsvollsten und originellsten Zeichnungen seitens der Adventisten überhaupt. Ähnliche Beispiele aus den USA liegen nicht vor, so dass hier ein polnischer Zeichner durchaus in Frage kommt. Auf Seite 6 des Heftes Nummer 10 steigt ein Mensch auf einen gewaltigen Kubus. Er erscheint durchtrainiert und könnte einen Raumanzug tragen. Gespannt orientiert er sich in Richtung der Hand Gottes im Zentrum der übrigen elf Kuben, die mit ihrer Längsseite auf diese Hand hin ausgerichtet sind. Sie alle schweben frei im Raum. Im Hintergrund zeigen Sterne an, dass die himmlische Szene sich im Kosmos abspielt. Spannung entsteht auch durch die klar strukturierten Kuben im Kontrast zu den wellenartigen Umrissen am Rand der Zeichnung.

Claus Bernet: Freikirchen, ‚Sekten‘, Denominationen, Norderstedt 2013 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 9).
Claus Bernet: Das Himmlische Jerusalem bei Adventisten, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 20).

 

tags: Adventisten, Polen, Mission, Illustration
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