Mariani di Muzio Vanni: Himmelspforte aus Santa Maria della Fontenuova in Monsummano Terme (1610)

Von 1603 bis 1610 wurde unter dem römisch-katholischen Bischof Giovanni Desideri (1568-1604) die Decke von Santuario di Santa Maria della Fontenuova, eine Kirche im spätmanieristischen Stil in Monsummano Terme, aufwendig und kostspielig ausgestaltet. Monsummano Terme ist eine italienische Gemeinde in der Provinz Pistoia der Region Toskana. Es handelt sich dort um eine hölzerne, vergoldete Decke, deren einzelne Kassetten mit jeweils einem Symbol Mariens ausgestattet wurden, wie der Turm Davids, der Hortus Conclusus, die Palme, der Brunnen und andere. Diese Malereien werden einem Mariani di Muzio Vanni zugeschrieben, über den ansonsten nichts weiter bekannt ist als der Name.
Vor uns haben wir eine geschlossene Himmelspforte, schlank und überaus schmal, im Stil der Hochrenaissance. Der Baukörper steht auf vier breiten Stufen. Die Pforte hat einen Dreiecksgiebel mit einem Kugelknauf, darunter zwei korinthische Säulen. Die sechs Felder der aufgemalten Tür zeigen oben Gestirne, darunter Engelswesen und unten zwei Putti.
Vergoldete und rote Schmuckgirlanden rahmen ineinander verschlungen diese Pforte, die auf Fernsicht ausgerichtet und daher etwas grob ausgeführt wurde. Das ganze ist von einem hölzernen, vergoldeten Schmuckstab eingefasst. Daran grenzen weitere ornamentierte Stäbe, Rahmen und Kassetten, die hier jedoch nicht aufgenommen sind.

Valerio Tesi: Il cassettonato della chiesa di Santa Maria della Fontenuova, a Monsummano Terme (Pistoia), in: Gennaro Tampone (Hrsg.): Conservation of historic wooden structures: proceedings of the international conference, Bd. 2, Florenz 2005, S. 308-322.

 

Beitragsbild: Sailko, Monsummano, santuario di fontenuova, interno, soffitto ligneo di giovanni desideri, 1603-10 ca., attributi mariani di muzio vanni 11 porta ciel, CC BY 3.0

tags: Marienlitanei, Torszene, Renaissance, Toskana, Seicento
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