
LETZTER BEITRAG
Freek Aalbers (geb. 1960), Alice Aalbers: Altarfenster in Nijkerk (2007)
Nijkerk ist eine Kleinstadt der niederländischen Provinz Gelderland. Die dortige reformierte Gemeinde „de Levensbron“ eröffnete im Jahr 1983 einen Neubau, auf dem Gelände Jan Steenhof am südlichen Rand der Stadt. Das Gebäude wurde bereits 2007

Henk Schilling (1928-2005): Mosaik im Gemeindehaus von Oberhausen-Alstaden (um 1955)
Henk Schilling (vollständig Johannes Hendrik Schilling, 1928-2005, geboren in Voorburg, Niederlanden) ist vor allem als Glasmaler hervorgetreten, überwiegend im Ruhrgebiet, etwa in Essen, Oberhausen, Düsseldorf. Dann kennt man ihn in Fachkreisen noch als Gestalter kirchlicher Siegel, die im Urkundenwesen ihre Bedeutung hatten, heute aber durch digitale Signaturen ersetzt sind. So

Otto Lauterbach (1909-1985): St. Peter und Paul in Straelen (1952)
Otto Lauterbach (1909-1985) war ein Glasmaler, der vor allem nach 1945 im Rahmen des Wiederaufbaus bei Kirchenfenstern nachgewiesen ist, fast ausschließlich in Nordrhein-Westfalen, schwerpunktmäßig im Ruhrgebiet. Seine Stärke waren freie Kompositionen und geometrische Muster, er war ein Vertreter der abstrakten Malerei, die er bei seinem Studium an der Kunstgewerbeschule Krefeld

Bottenbroicher Weltgericht (1533)
Weltgerichte auf Glasfenstern muss es im Mittelalter und der Frühen Neuzeit massenweise gegeben haben. Schriftliche Quellen bezeugen dies, und die Beliebtheit dieses Motivs lässt sich noch auf Miniaturen und auf Wandmalereien ablesen. Im Gegensatz dazu haben sich die brüchigen Werke auf Glas nur selten über Jahrhunderte erhalten. Gerade in Deutschland

Erentrud Trost (1923-2004): Klosterkapelle Arenberg (1992)
Arenberg bei Koblenz mit seiner „historischen Landschaftsbilderbibel“ war schon seit langem mit dem Neuen Jerusalem verbunden. Ihr Gründer, Pfarrer Johann Baptist Kraus, ist auch der Gründer des Klosters, für das er eigens Nonnen aus der Schweiz an den Rhein einlud. Im Laufe er Zeit entstand eine immer größer werdende Klosteranlage,

Jakob Schwarzkopf (1926-2001): Apsisfenster in Mariä Heimsuchung, Beurig (1971)
Beurig gehört zu Saarburg (Rheinland-Pfalz), von dem es durch den Saarfluss getrennt ist. Beide Orte sind alt, Beurig wurde 1052 erstmals urkundlich erwähnt und wurde bekannt für die Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Marien, auch Mariä Heimsuchung genannt. Diese war 1479 für eine gotische Madonna errichtet worden, wurde mehrfach umgebaut und

Rudolf Schillings (1925-2003): Himmelspforte aus St. Maria in Picard (1959)
Die Saarregion war nach dem Zweiten Weltkrieg schwer zerstört und wurde erst einmal von einem Hochkommissar Frankreichs verwaltet. Mit dem Bau der Marienkirche in Picard, einem kleine Stadtteil von Saarlouis, wollte man einen Neuanfang wagen. Der Bau von 1949 wirkt von der Straßenseite wie eine kleine Kapelle, besitzt aber einen

Erhardt Klonk (1898-1984): Rundfenster in der Nikolaikirche Caldern (1973)
Die Nikolaikirche im nordhessischen Caldern war ursprünglich Teil eines Zisterzienserklosters, dessen Anlage noch im Kern erkennbar ist. Von hier aus wurde das Lahntal urbar gemacht und Kulturarbeit geleistet, bis das Kloster verfiel und im Zuge der Reformation aufgelöst wurde. Die Kirche wurde dann zur heutigen evangelischen Ortsgemeinde von Caldern. Das

Albert Feld (1916-2010): Himmelspfote aus St. Michael in Körprich (um 1948)
Von Albert Feld sind Fensterarbeiten nur in zwei römisch-katholischen Kirchen bekannt. In beiden Fällen entstanden sie Ende der 1940er Jahre im Rahmen des Wiederaufbaus, und in beiden Fällen befinden sie sich im Landkreis Saarlouis, erstmals in Nalbach-Körprich, dann in Dillingen (Saarland). Beide Kirche liegen nur wenige Kilometer auseinander, vermutlich wird

Ehemaliges Fenster aus der Liebfrauenkirche in Goch (1983)
Im niederrheinischen Goch stand einst die römisch-katholische Kirche Liebfrauen. Die Umstände ihrer Profanierung besiegelten auch das Ende ihrer Glasmalereien, die in Teilen nicht mehr auffindbar sind. Von ungeklärten Umständen spreche ich deswegen, weil weder Gemeindemitglieder noch ein Besuch vor Ort klären konnten, was aus den Glasbildern letztlich wurde. Über den

Erentrud Trost (1923-2004): St. Martin, Bildungs- und Pflegeheim in Düngenheim (1965)
In der frühen Schaffensphase der Benediktinerin Erentrud Trost (1923-2004) entstanden Werke oftmals in Kirchen oder Einrichtungen, zu denen das Kloster Varensell, in dem Tost lebte und arbeitete, eine besondere Beziehung hatte und wodurch man so von ihrem künstlerischem Talent und Können erfuhr. Nachdem drei Nonnen 1962 von Varensell nach Düngenheim

Jakob Schwarzkopf (1926-2001): Kapelle im Stift St. Irminen, Trier (2000)
Jakob Schwarzkopf (1926-2001) ist in Rheinland-Pfalz und im Saarland vor allem bei Glasfenstern mit Darstellungen des Himmlischen Jerusalem hervorgetreten. Seit den 1950er Jahren bis an die Jahrtausendschwelle lassen sich da interessante Entwicklungen ablesen, die zeigen, wie sich Schwarzkopf immer wieder neu erfand und zeitgenössische Tendenzen aufnahm, weiterentwickelte. Weniger bekannt ist,

Joachim Klos (1931-2007): Fenster für St. Cosmas und Damian in Bienen (1985)
Joachim Klos (1931-2007) überzog viele seiner sakralen Glasarbeiten mit handschriftlichen Vermerken, Buchstaben, Zahlen, geometrischen Mustern, figürlichen Elementen und anderen Zusätzen, die sich nicht alle erklären oder entschlüsseln lassen oder lassen sollen. Ein Beispiel aus den 1970er Jahren wäre St. Laurentius in Plettenberg (Sauerland), ein Beispiel aus den 1980ern St. Cosmas

Kay Birkefeld: Urnengemeinschaftsgrab auf dem Friedhof Rahlstedt (2015)
Kunstvoll gestaltete Einzelgrabsteine werden seltener, kollektive Grabsteine häufiger, in Umkehrung der gesellschaftlichen Entwicklung: Zwar schreitet der Individualismus und die Vereinsamung voran, aber dennoch möchte man nach dem Tod doch gemeinsam mit anderen in Erinnerung bleiben. Vor allem Urnengemeinschaftsgräber profitieren von dieser Entwicklung, und für diese Steine ist dann doch mitunter

Jerusalemsfenster aus St. Marien in Saarbrücken-Herrensohr (1950)
Herrensohr ist ein nördlicher Stadtteil von Saarbrücken, dort thront an einem Berghang über dem Ort die römisch-katholische Kirche St. Marien. Der heutige Bau wurde 1938 fertiggestellt, ging aber schon im Juli 1944 in Flammen auf und wurde in seiner Innengestaltung fast vollständig zerstört. Nur ein einziges der schmalen Hauptfenster (Kelch

Friedrich Stummel (1850-1919): Himmelspforte der Gnadenkapelle in Kevelaer (1888)
Friedrich Stummel (1850-1919) ist, was Darstellungen des Himmlischen Jerusalem angeht, nicht allein mit Glasarbeiten hervorgetreten, sondern vor allem mit einer Freskenmalerei. Wie bei den Glasarbeiten war eine reichlich ausgestattete Himmelspforte eine Möglichkeit, pars pro toto einen Teil der heiligen Stadt zu präsentieren, ohne sich über deren endgültiges Aussehen festzulegen. Stummel

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Martinskirche von Enzweihingen (1963)
Enzweihingen gehört heute zur Kreisstadt Vaihingen an der Enz in Württemberg. Die gotischen Fenster der dortigen Dorfkirche überlebten einen Stadtbrand im 17. Jahrhundert und zwei Weltkriege, allerdings nicht die Ablehnung der Nachkriegsgeneration auf alles Überkommene – eine einmalige Geisteshaltung, die

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Kirche in Degenfeld (1963)
Degenfeld am Aufstieg zur Schwäbischen Alb hat mit St. Sebastian und Walburga eine Kirche, die bis in das 11. Jahrhundert zurückreicht. Von der einst reichhaltigen Ausstattung der fast eintausend Jahre Geschichte hat sich kaum etwas erhalten, da 1936 und 1964

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Evangelische Bergkirche von Großengstingen (1963)
Großengstingen war bis in die 1950er Jahre eigentlich eine gewöhnliche, unauffällige Gemeinde auf der Schwäbischen Alb. Das Verteidigungsministerium fällte nach der Wiederbewaffnung der BRD die folgenschwere Entscheidung, in Großengstingen den ersten Kasernenneubau in Baden-Württemberg nach dem Zweiten Weltkrieg einzuleiten. 1962

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Stadtkirche Bad Cannstadt (1963)
Die Edelsteine, wie übrigens auch die Perlen, spielten bislang in den Darstellungen des Himmlischen Jerusalems durch Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) kaum ein Rolle; unter den vielen Werken finden sie sich lediglich einmal in der Brenzer Galluskirche 1966 und in der Stadtkirche

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): „Heimkehrerfenster“ aus dem Ulmer Münster (1962)
In welchem Bauwerk kann man kostenlos Kunstwerke von Rudolf Yelin, Wilhelm Geyer, Wolf-Dieter Kohler, Peter Valentin Feuerstein oder Hans Gottfried von Stockhausen betrachten? Im Ulmer Münster, der größten evangelischen Kirche Deutschlands. Seit den schweren Kriegszerstörungen ist man hier einen anderen

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Martinskirche in Neuffen (1962)
Die Neuffener Martinskirche geht in ihrer heutigen äußeren Gestalt auf das 14. Jahrhundert zurück. 1932 wurde die Kirche im Inneren von einer Querkirche zu einer Längskirche umgebaut. In diesem Zusammenhang wurde von Walter Kohler das mittlere Chorfenster mit Szenen aus
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.