Car Kis: Zweiwegebild „Schmaler und breiter Weg“ (um 1830)
Altgläubige: „Spiritueller Blumengarten“ (um 1860)
LETZTER BEITRAG
Car Kis: Zweiwegebild „Schmaler und breiter Weg“ (um 1830)
Das bekannte und lange Zeit populäre Zweiwegebild, „Der breite und der schmale Weg“ (ab 1867) von Charlotte Reihlen hatte eine ganze Reihe von Ideengebern und Vorläufern, Car Kis war einer von ihnen. Dieser führte einen
Helmut Lang (1924-2014): St. Martinus in Elsdorf-Niederembt (1950er Jahre und/oder 1993)
Von Helmut Lang gibt es neben seinem Glasfenster in St. Theresia in Essen-Stadtwald und dem ähnlichen Tauffenster in St. Joseph in Brüggen noch eine weitere Arbeit zum Thema Himmlisches Jerusalem. In Niederembt bei Elsdorf (Rhein-Erft-Kreis, westlich von Köln) zeigt St. Martinus, ebenfalls eine römisch-katholische Kirche, im Eingangsbereich auf einem Glasfenster
Endzeitliche Spekulationen aus dem Band „Smaragd“ (16. Jh.)
Über die 310 Blätter dieser Handschrift sind fünf farbige Miniaturen verteilt. Auf fol. 310 endet das Werk. Die drei letzten Seiten waren ursprünglich frei von Text und Bild. Ein unbekannter Leser hat auf diesen Seiten seine endzeitlichen Spekulationen zusammen mit drei Skizzen verewigt. Eine graphologische Beurteilung ergab, dass es sich
Manfred Espeter (1930-1992): Türgriff von St. Bartholomäus in Marl-Polsum (1967)
Die römisch-katholische Kirche St. Bartholomäus in Marl-Polsum zeigt nicht nur auf einem ihrer Glasfenster das Neue Jerusalem, sondern das Motiv begrüßt Besucher bereits im Eingangsbereich. Dort befindet sich, durch Treppen überhöht und leicht in das Gebäude eingezogen, der Türbereich der Kirche. Er ist mit Bronzeplatten überzogen, die an ihren Außenseiten
Meister von Sankt Severin: Kölner Weltgerichtsdarstellung (um 1488)
Für das Rathaus der freien Reichsstadt Köln wurde um das Jahr 1488 eine Weltgerichtsdarstellung angeschafft. Es gehört damit zu den frühen Gerichtsbildern, wie etwa die Würzburger Tafelmalerei, das Basler Gerichtsbild oder das Gerichtsbild der Stadt Diest. Ausgeführt wurde die Kölner Ölmalerei dann vom Meister von Sankt Severin, einem im Köln
Sepp Hürten (1928-2018): Portalrelief von St. Quirinus in Mödrath (1964)
Wie mächtige Bollwerke aus Beton und Eisen erscheinen die zwölf Rundtürme des Himmlischen Jerusalem mit ihren Kegeldächern in St. Quirinus in Mödrath bei Köln. Das Portalrelief befindet sich über dem mittleren Haupteingang der Kirche. Nicht einmal Fenster oder Eingänge sind zu sehen – ihre äußere Gestalt ist wie die der
Vinderslevmesteren: Fresken der Kirche Hyllinge (um 1500)
Die alte Kirche der Gemeinde Hyllinge (Sjælland) stammt aus dem 14. Jahrhundert und liegt auf einem Bergrücken am südwestlichen Rand der dänischen Kirchspielgemeinde. Die heute protestantische Kirche besitzt farbige Kalkmalereien, von denen eine Gewölbekappe das Himmlische Jerusalem darstellt. Weitere Kappen führen ausführlich die Hölle vor Augen, eine weitere die Eroberungsfahrt
Ernst Küppers (1921-1998): Kirche Heiliger Schutzengel in Essen-Frillendorf (1957/58)
Der Entwurf zu dem hier vorgestellten Kirchenfenster stammt von Ernst Küppers, die Ausführung oblag der Firma Derix aus Kevelaer. Von Ernst Küppers (1921-1998) ist nicht wirklich viel bekannt, er war ein Absolvent der Kölner Werkschule und hat sich später auf Bronzearbeiten und Kleinplastiken spezialisiert. In ganz Deutschland gibt es anscheinend
Isefjordwerkstatt: Wandmalereien von Tuse (um 1470)
Dänemark hat einen überaus reichen Bestand an mittelalterlichen Wandmalereien: Der reformatorische Bilderstreit war hier verhalten, das Land später war größtenteils von der Industrialisierung und Urbanisierung verschont und auch im Zweiten Weltkrieg wurden nur wenige Kirchen zerstört. Eine Kirche, die ihre Fresken bis heute bewahren konnte, befindet sich in Tuse (im
Berthold Janke: Westfenster der Salvatorkirche in Duisburg (um 1985)
Die Salvatorkirche in Duisburg ist dort die zentrale Innenstadtkirche der evangelischen Konfession. In dem Bau wurde darauf geachtet, dass nach 1945 nur wirklich hervorragende, ausgewiesene Glaskünstler beauftragt wurden, etwa Claus Pohl, Naftali Bezem oder auch Karl Hellwig. Letztgenannter hatte bereits 1957 das Himmlische Jerusalem zur Darstellung gebracht, in einer traditionellen figürlichen
Ludwig Gies (1887-1966): Chorfenster des Münsters zu Essen (1959)
Glücklicherweise steht das Münster zu Essen noch, seine Kunstwerke sind noch nicht nach Osteuropa abgegeben worden, seine Glasfenster können noch erlebt werden und eine wissenschaftliche Einordnung am Originalstandort ist noch möglich. Das ist keine Selbstverständlichkeit, denn das Bistum Essen ist weltweit führend in der Vernichtung der eigenen Gotteshäuser. Bereits 97
Günther Reul (1910-1985): St. Michael in Speldorf (1957)
Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Michael in Speldorf, einem Ortsteil von Mülheim an der Ruhr, hat sich bislang erfolgreich den Bestrebungen des Essener Bistums zum Schließen der Kirche widersetzt. So kann man derzeit noch die Buntglasfenster des Baus bewundern. Es sind Fenster verschiedener Künstler aus unterschiedlichen Epochen vorhanden. Diejenigen im Chorbereich
Jon Aurebekk (1904-1979), E. Berg: Zeitleiste „Juden, Heiden und Gottes Gemeinde“ (1930)
Zeitleisten oder Zeitstrahle waren ein beliebtes Anschauungsobjekt, welches in Gottesdiensten, Religionsunterricht und in Bibelstunden zum Einsatz kam. Dieses Beispiel mit dem übersetzten Titel „Juden, Heiden und Gottes Gemeinde“ stammt aus dem Jahr 1930 und war von Jon Aurebekk und E. Berg gemeinsam erarbeitet worden. Der evangelikale Prediger Jon Aurebekk (1904-1979)
Hildegard Bienen (1925-1990): Tabernakel aus St. Cyriakus in Bottrop (1967)
Hildegard Bienen (1925-1990) wählte das Motiv Himmlisches Jerusalem nicht allein für ihre zahlreichen Glasfenster, Reliquienschreine, Ambos oder Grabsteine aus, sondern es existieren auch Tabernakel aus Bronze mit diesem Motiv. Dies ist der Fall in der Kirche Christkönig in Mühlheim und in dem Altenzentrum in Essen-Rüttenscheid, die aber beide jünger als
Unbekanntes Talent: Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz in Bochum (1955)
Es ist bekannt, dass diese Glasarbeit im Jahr 1955 entstanden ist. Was unbekannt bleibt, ist der Name des Künstlers oder der Künstlerin. Das gilt übrigens für alle Glasmalereien der Kirche Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz in Bochum-Langendreer (nicht zu verwechseln mit der ehemaligen Marienkirche in Bochum-Mitte). Nachforschungen vor Ort 2021
Karl Hellwig (1911-1993): Fenster der Salvatorkirche in Duisburg (1957)
Ähnlich wie Rudolf Yelin oder Wolf Dieter Kohler in Baden-Württemberg nach 1945 zahlreiche Kirchen mit Glasfenstern des Himmlischen Jerusalem ausstatteten, so tat gleiches Karl Hellwig vor allem im Ruhrgebiet. Die vielleicht prominenteste und sicher umfangreichste Ausführung war ein gewaltiges Chorfenster für die evangelische Salvatorkirche im Zentrum des völlig zerstörten Duisburgs.
Pascual Olivares y Argote: Ölgemälde „Maria Immaculata“ aus Cuzco (1811)
Um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert war es in Neuspanien populär, die Symbole der Lauretanischen Litanei in einem kolonialen Lokalstil wiederzugeben. Meist waren es namentlich nicht bekannte Meister, von denen wir Beispiele aus dem Dallas Museum of Art
Radapokalypse Biblia picta aus Böhmen (1325-1349)
Radapokalypsen gab es bei Wandmalereien oder bei Radleuchtern vor allem in der Romanik häufiger, aber als Buchillustrationen sind sie selten. Eine solche Variante kommt aus Prag (Národni Knihovna, Prag, Signatur: MS XXIII C 124) und entstand dort im 14. Jahrhundert,
Janice Zmilely: Jenaer Kodex (um 1495)
Im Spätmittelalter war Böhmen eine maßgebliches Zentrum der Miniaturmalerei Mitteleuropas, das bezeugen nicht allein die Radapokalypse aus der Velislai Biblia picta oder eine Weltgerichtsdarstellung von 1441, sondern auch eine Miniatur aus dem Jenaer Kodex (tschechisch Jenský kodexauch, früher auch als
Edouard Didron (1836-1902): Historistische Himmelspforte aus St-Bénigne in Dijon (1899)
Die Zahl der Himmelspforten im Kontext der lauretanischen Litanei auf Glasfenstern wuchs vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an. Das war vor allem in Deutschland der Fall (so in der Saarregion, aber auch in Ahlen oder Bad
Juan del Castillo (1584-1640): Maria Immaculata mit zwei Himmelspforten
Es gab im 17. Jahrhundert eine kleine, aber feine Traditionslinie, bei der die Symbole der Maria Immaculata nicht in kreisförmige Tondi (was es schon gab) gesetzt wurden, sondern in annähernd runde Lichterscheinungen, bei denen sich die Symbole Mariens weißgeblich vom
Alexandre Cingria (1879-1945): Notre-Dame du Valentin in Lausanne (1933)
Die Zahl der Buntglasfenster in der Schweiz ist, aus verschiedenen Gründen, überschaubar. Daher ist die früheste Darstellung des Himmlischen Jerusalem aus dem Jahr 1933, also noch relativ jung, etwa im Verglich mit älteren Werken aus England oder Frankreich. Relativierend muss
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.