
LETZTER BEITRAG
Italienischer Meister: Ölmalerei „Jüngstes Gericht“ (1600-1650)
Darstellungen mit dem Himmlischen Jerusalem, die aus dem Mittelalter oder der Frühen Neuzeit stammen, befinden sich noch zu 85 Prozent am historischen Originalstandort, also in Kirchen, Kathedralen, Klöstern oder Pfarrhäusern. Weitere 13 Prozent werden in

Margaret Watts (geb. 1932): „Queen of Peace“ in Ocala (1995)
In den USA sind Wandgemälde mit dem Himmlischen Jerusalem nicht gerade häufig anzutreffen. Dass es sie dennoch gibt, belegt eine seltene Arbeit in der römisch-katholischen Kirche „Queen of Peace“ in Ocala, einem Ort im Bundesstaat Florida. Dort entschloss man sich um 1990, die neu erbaute Kirche mit farbigen Wandgemälden auszuschmücken.

Sammlung geistlicher und lieblicher Lieder (1725)
Zu den umstrittensten Schriften der Brüdergemeine zählten ihre Liedersammlungen. Mit der „Sammlung geistlicher und lieblicher Lieder“ setzten sich die Herrnhuter von den Lutheranern ab und pflegten ihren eigenen Kirchengesang.Auf dem Kupferstich ist unten das Himmlische Jerusalem zu sehen. Darüber befindet sich eine aufgesprengte Erdkugel, in der das gefallene Babylon (Rom

Esther Frye (1914-2011): „Life’s Railway to Heaven“ und „John on Patmos“ (um 2000)
Esther Frye (1914-2011) aus Stanton (Michigan) war eine US-amerikanische Malerin und Zeichnerin. Diese hatte unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen Privatunterricht in Malerei bei dem Erfinder der Schwarzlichtkreide, Dr. Karl Steele, genommen und später an dem John Herron Art Institute studiert. Anschließend unterrichtete sie selbst Kalkmalerei am Advanced Training Institute International und

Gertrude Morgan (1900-1980): „New Jerusalem“ (1960er und 1970er Jahre)
Gertrude Morgan produzierte von den späten 1950er bis frühen 1970er Jahren zahlreiche Grafiken mit Motiven des Neuen Jerusalem. Sie haben nur teilweise den Weg in Museen gefunden, sondern sind zum größten Teil noch in Hand von Privatsammlungen überwiegend in den USA. Niemand hat einen Überblick, um wie viele Werke es

Neuspanische Franziskanerfestung (1650)
In der römisch-katholischen Klosterkirche San Francisco de Asís (Iglesia, Museo y Convento de San Francisco) im peruanischen Cusco befindet sich eine frühe Fassung der sogenannten „Franziskanerfestung“. Es ist eine Ausführung sicherlich mehrerer unbekannter Maler, die der Cusco-Malerschule zugeordnet werden. Auf dieser Allegorie des Franziskanerordens im Chorraum der Kirche ist das

Französische Historienbibel (um 1420)
Die „Bible Historiale“ des Guyart des Moulins (geb. 1251) war zunächst noch ohne Apokalypse, wurde aber bald vervollständigt und mit entsprechenden Illustrationen verschönert. Die Königliche Bibliothek zu Brüssel besitzt eine zweibändige Edition dieser Historienbibel oder Geschichtsbibel, die mit damals modernen Miniaturen ausgestattet wurde. Sie entstand um 1420 in Paris und

Nordamerikanische Bibelausgabe (1796)
Im Laufe der letzte zweitausend Jahre gab es bezüglich Bibelausgaben fast alles, was künstlerisch möglich war: Prachtausgaben mit echten Edelsteinen, handgeschriebene Fassungen, die Bibel als Comic, die Bibel in Blindenschrift und viele andere Kuriositäten. Unter anderem gab es immer wieder Versuche, die Bibel ganz oder in Teilen so klein wie

MS 10176-78: Spiegelvision des Guillaume de Digulleville (1400-1410)
Diese Ausgabe der „Pélerinage de la vie humaine“ aus dem südlichen Flandern, einem Zentrum der Miniaturmalerei im 15. Jahrhundert, entstand zwischen 1400 und 1410, wahrscheinlich in Artois. Der Prachtband, der einem Adeligen oder Geistlichen gehörte, befindet sich heute unter der Signatur MS 10176-78 in der Königlichen Bibliothek zu Brüssel. Es

MS Beinecke 406: Spiegelvision des Guillaume de Digulleville (um 1400)
Die Ausgabe MS Beinecke 406 wird heute in der US-amerikanischen Yale University Library aufbewahrt, die sie am 25. November 1969 bei Sotheby’s ersteigerte. Einst ist sie möglicherweise im Nordosten Frankreichs angefertigt worden. Es ist eine Pélerinage des Guillaume de Digulleville, die mit feinen Halbgrisaille-Zeichnungen ausgestattet wurde, wie sie um diese

Karen A. Simmons: Jerusalemsflaggen (1998-2005)
Karen A. Simmons, eine Künstlerin und Lebensberaterin aus den USA, die seit ihrer christlichen Erweckung im Jahr 1987 gestalterisch tätig ist, schuf zwischen 1998 und 2005 mehrere Jerusalemsflaggen. Flaggen und Banner spielen schon seit Hunderten von Jahren auf Bildern des Neuen Jerusalem eine Rolle. Dann gibt es auch das Umgekehrte,

Hubert Schaffmeister (1928-2012): Kirche „Zum Göttlichen Erlöser“ in Köln (1973)
Im rechtsrheinischen Kölner Stadtteil Rath befindet sich die römisch-katholische Kirche „Zum Göttlichen Erlöser“. Im Jahr 1973 gestaltete der damalige Kunstprofessor Hubert Schaffmeister (1928-2012) das Westfenster in der Rückfront der Kirche aus Opalglas, Blei, Schwarzlot, Lupengläsern und Betonformsteinen. Der Gestaltung lag das Motiv „Das Himmlische Jerusalem“ zu Grunde, welches Schaffmeister in

Heribert Krotter (geb. 1941): „Das Himmlische Jerusalem“ (2004)
Heribert Krotters Kunstwerk „Das Himmlische Jerusalem I“ hat eine Größe von 90 x 90 Zentimetern. Entstanden ist die Arbeit 2004. Bereits der erste Eindruck ist ungewöhnlich: Entgegen dem Titel erinnert auf dem Bild selbst nichts an ein Himmlisches Jerusalem: Weder Stadtmauern, Tore, Christus oder Engel sind zu sehen. Vielmehr erinnern

Studio Beato Angelico: Santa Caterina in Triest (2005)
Die bereits im Jahr 1921 in Mailand gegründete Kunstschule Beato Angelico schmückte die römisch-katholische Gemeindekirche Santa Caterina in Triest aus. Die moderne Kirche war 1970 in einem Neubaugebiet auf den Hügeln der Stadt errichtet worden. Viele Jahre war man mit dem nüchternen Zweckbau unzufrieden, war sich aber uneins, wie der

Romanische Wandmalereien in Prüfening (um 1150)
Regensburg (Oberpfalz) ist reich ausgestattet mit romanischen Wandmalereien, so etwa die ehemalige Benediktinerklosterkirche St. Georg in Prüfening, die 1109 gegründet worden war. Nach kleineren Ausmalungen erfolgte die des gewaltigen Hauptraums unter der Regierung Abt Erbos II. (1168-1187). Die Malereien von Prüfening wurden 1897 nur notdürftig freigelegt, der Benediktuschor ist zudem

MS II 282: Apokalypsehandschrift (um 1310)
1877 gelangte eine Handschrift der Johannesoffenbarung in die Königliche Bibliothek von Brüssel, die zu Anfang des 14. Jahrhunderts entstanden ist. Obwohl in französischer Sprache, wurde die Arbeit in England hergestellt, vermutlich im Kloster zu Greenfield in Lincolnshire mit seiner bedeutenden Schule der Buchmalerei (siehe Greenfield-Apokalypse, um 1320).Zwei der 63 Miniaturen

Charles Taze Russell (1852-1916): Film „Drama of Creation“ (1914)
„Drama of Creation“ ist vielleicht weltweit der erste Film, in dem das Himmlische Jerusalem eine Rolle spielt. Der religiöse Stummfilm entstand in den USA. Ironischerweise wurde „Drama of Creation“ 1914 uraufgeführt, zu einem Zeitpunkt, in dem sich das Weltgeschehen tatsächlich

Theodor Prüfer (1845-1901): Jerusalemsleuchter aus St. Johannes in Lychen (um 1890)
Nicht nur in der Romanik, sondern auch in den Jahren um 1890 waren runde Jerusalemsleuchter populär, jetzt als Schmuck- und Funktionsgegenstand der Neoromanik und Neogotik. Vor allem in Preußen musste es sie damals massenweise gegeben haben – erhalten haben sich

Anneliese Keller: Antependium aus der Petrus-Kirchengemeinde in Kirchditmold (um 1965)
Die heutige evangelische Petrus-Kirchengemeinde in Kassel-Kirchditmold besitzt mehrere ältere Paramente, die heute nicht mehr verwendet werden. Unter diesen aussortierten Stücken befindet sich auch ein Altar-Antependium der Farbe Lila. Das Kunstwerk im typischen 1960er-Jahre-Design wurde um 2010 durch eine moderne Arbeit

Siegmund Dockler d. J. (1696-1753): Silbermedaille (1730)
Diese Silbermedaille mit einem Durchmesser von 21 Millimetern und einem Gewicht von 2,60 Gramm wurde im Jahr 1730 in der freien Reichsstadt Nürnberg durch Daniel Sigmund Dockler den Jüngeren geprägt. Anlass war damals die zweite Säkularfeier der Augsburger Konfession, die

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Krankenhauskapelle in Sindelfingen (1984)
1949 wurde in Schönenberg das erste Glasfenster mit einer Darstellung des Himmlischen Jerusalem nach einem Entwurf von Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) eingebaut, 1984 hat er dieses Motiv das letzte Mal in der Kapelle im Sindelfinger Krankenhaus aufgenommen. Dazwischen liegen über dreißig

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Oberhofenkirche in Göppingen (1983)
In der Oberhofenkirche in Göppingen am Neckar zeigt Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) die Stadt nochmals so, wie er sie ca. zwanzig Mal zuvor präsentierte: ausschließlich durch Tore in Blockform, mit goldgelber Rahmung und einfarbiger Füllung. Eine solche Lösung bot sich Kohler
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.