LETZTER BEITRAG

Grete Berg (1906-1970): Illustrationen zu „Das verlorene Schlüsselchen“ (1948)

Das „Verlorene Schlüsselchen“ ist ein Bilderbuch, welches 1948 in Bern erschienen ist, mit hochwertigen, ganzseitigen Farbbildern. Ausgestattet wurde es mit Handzeichnungen von Grete Berg, die kurz danach einen ähnlichen Bildband herausgab, „König Schlotterich“ (1947). Trotz des hohen Niveaus und des pädagogischen Einfühlungsvermögens dieser Zeichnungen war über die Künstlerin zunächst nichts

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Edward Marr (1905-1973): St. Anne’s Kathedrale in Belfast (1976)

St. Anne’s ist die anglikanische Kathedrale der nordirischen Hautstadt von Belfast, ihr irischer Name lautet Ardeaglais San Anna. Es handelt sich um einen neoromanischen Bau aus den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts. Im Jahr 1941 wurde die Kathedrale fast vollständig durch eine deutsche (oder österreichische) Bombe zerstört, die erhebliche Schäden

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Hermann Bernhard Blömer (1888-1956): „Das Wettermännchen“ (1936)

In der Vor- und Nachkriegszeit des Zweiten Weltkriegs wurde das Himmlische Jerusalem im Rahmen der Himmelspforte zum beliebten Gegenstand in Kinderbüchern. Die Leserschaft war noch einheitlich christlich geprägt, das Lesen von Büchern war weit verbreitet und positiv besetzt. Von daher wundert es nicht, dass für solche Publikationen auch ausgewiesene Künstler

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Fresken der galicischen Kirchen von San Xulian de Lobios und Santa María de Nogueira de Miño (um 1520)

Die römisch-katholische Kirche des Ortes San Xulian de Lobios findet man innerhalb der Gemeinde Sober in Galicien (Spanien). Ursprünglich gehörte es zu einem Benediktinerkloster, von welchem sich nur die Kirche, heute die Pfarrkirche des Ortes, erhalten hat. Sie ist eines der herausragendsten Beispiele spätromanischer Architektur in der Ribeira Sacra (1200

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Antoine Caron (um 1521-1599): Ölgemälde „Tag des Jüngsten Gerichts“ (um 1550)

Der „Tag des Jüngsten Gerichts“ ist eine Ölmalerei von Antoine Caron (um 1521-1599), bekannt für seine manieristischen Renaissancemalereien als Hofmaler des französischen Königs. Er wird der Malerschule von Fontainebleau zugerechnet. Werke wie „Apotheose der Semele“, „Trauerzug Amors“ oder „Bagathan und Tharès“ zeigen sein Interesse an der antiken Götterwelt, hier konnte

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Katalanisches Stundenbuch MS Add. MS 18193 (um 1475)

Stundenbücher waren ein bevorzugtes Medium, dort das Himmlische Jerusalem bildlich zu thematisieren. Diese mittelalterlichen Gebets- und Andachtsbücher bietet auch inhaltlich mit der Thematisierung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einen Bezug zur Eschatologie. Das gilt insbesondere für die illuminierte Handschrift MS Add. MS 18193, ein spätmittelalterliches Manuskript, das als „Hores de

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Albert Reinker (1926-2014): St. Josef in Vöhrum (1991)

Die römisch-katholische Kirche St. Josef in Vöhrum (Bistum Hildesheim) wurde 1959 errichtet. Damals war war Vöhrum noch eigenständig, heute ist es ein Ortsteil von Peine. Der Innenraum der neuerbauten Kirche wurde zunächst an der Westseite mit einem Buntglasfenster ausgestattet, da dort der Bau zur Hauptstraße hin ausgerichtet ist und man

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MS 55: Miniatur aus „La Cité de Dieu“ von Augustinus von Hippo (um 1410)

Die spätmittelalterliche Handschrift MS 55 beinhaltet eine altfranzösische Ausgabe von „La Cité de Dieu“ von Augustinus von Hippo (354-430), übersetzt von Raoul de Preles (1316-1382). Die wird heute in der Bibliotheque Municipale in Boulogne-sur-Mer aufbewahrt. Entstanden ist diese König Karl V. gewidmete Handschrift allerdings erst kurz nach dem Tod des

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MS Français 938: Weltgericht in einem Weltspiegel (1294)

Eine menschliche Figur steht in einer schmalen Pforte, ein gotischer Bau mit einem Raster als Hintergrund (typisch für die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts, siehe MS 845, Codex Palatinus Latinus 1969, MS Français 829). Seine Körperhaltung drückt Andacht aus, seine feine, symmetrische Physiognomie, aber letztlich auch seine Krone kennzeichnen ihn

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Glaslaternenbilder zu „Pilgrim‘s Progress“ (um 1905)

Bei den hier besprochenen Abbildungen handelte es sich um etwas Besonderes: Es sind sogenannte „Glaslaternenbilder“ (glass lantern slides), also nicht „Gaslaternenbilder“, sondern Glasbilder, die ähnlich wie ein Dia funktionierten. Mit einem Projektor wurden sie an die Wand geworfen, in tausendfacher Vergrößerung. Vor allem die anglikanisch ausgerichtete Church Army nutzte diese

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Konzeption nach Eugène Viollet-le-Duc (1814-1879): Hochaltar der Wallfahrtskirche Notre-Dame du Puy-en-Velay (um 1850)

Die römisch-katholischen Kathedrale Notre-Dame von Puy-en-Velay in der südfranzösischen Region Auvergne ist noch heute ein wichtiges Marienwallfahrtszentrum. Einst war die Kirche eine wichtige Station für die Pilger der Regionen Süddeutschland, Schweiz und Oberitalien auf der Route nach Santiago de Compostela. Man kam, um die „Schwarze Madonna“ anzubeten. Die heutige Heiligenfigur

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Giesela Röder (1937-2016): Kinderbibel (1999)

Kinderbibeln mit Darstellungen des Neuen Jerusalem sind eine recht späte Erscheinung. Die meisten Ausgaben kamen im 20. Jahrhundert auf den Markt. Selten ist darin die Johannesoffenbarung enthalten, noch seltener eine Illustration des Neuen Jerusalem. In den wenigen Fällen, bei denen die Stadt aufgenommen wurde, wird sie meist besonders prächtig, märchenhaft

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Matthias Gerung (1500-1570): Holzschnitt „Tod und Erlösung“ (um 1558)

Es handelt sich bei dieser Arbeit um einen Holzschnitt ohne eigene Beschriftung, er hat wahlweise den Titel „Tod und Erlösung“ oder „Der Sensenmann“ bekommen. Anhand des Monogramms (ein ineinander geschobenes „M“ und „G“ auf dem Wolkenband) ist die Arbeit eindeutig

Monvaerni: Emaille-Plakette aus Limoges (um 1500)

Bei der Tafel (12 x 15 Zentimeter) handelt es den mittleren Teil eines Triptychon, dessen Seitenfügel verloren gingen oder nie angefertigt wurden. Die Arbeit aus lackiertem Emaille und gebranntem Kupfer stammt aus dem Atelier von Monvaerni. Über diesen wissen wir

María Gerarda Arocha Yánez: Schmuckkreuz aus Venezuela (1999)

Schmuck- und Altarkreuze haben in der römisch-katholischen Kirche eine jahrhundertealte Tradition. Eine motivische Untergruppe sind Kreuze mit Darstellungen des Neuen Jerusalem. Tatsächlich gibt es hier eine Verbindung: Wie der Kreuzestod im historischen Jerusalem stattfand, so findet die zukünftige Auferstehung im

Jerusalems-Grußpostkarte aus Süddeutschland (um 1910)

In der Masse der Postkarten und Andachtskarten finden sich selbstverständlich auch religiöse Motive, meist Porträts von Heiligen. Architektur ist selten, und dass einmal eine ganze Karte dem Himmlischen Jerusalem gewidmet ist, eine absolute Rarität. Leider ist der Künstler dieser Illustration

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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