LETZTER BEITRAG
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Oberhofenkirche in Göppingen (1983)
In der Oberhofenkirche in Göppingen am Neckar zeigt Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) die Stadt nochmals so, wie er sie ca. zwanzig Mal zuvor präsentierte: ausschließlich durch Tore in Blockform, mit goldgelber Rahmung und einfarbiger Füllung. Eine
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Johanneskirche in Münchingen (1967)
Im Jahr 1968 fand am Erntedankfest die Einweihung der neuen Chorfenster statt, die Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) aus Stuttgart für die evangelische Johanneskirche in Münchingen, eine Stadt nördlich von Stuttgart gelegen, ein Jahr zuvor entworfen hat. Angefertigt wurde die Glasarbeit dann von Siegfried Gaiser in Stuttgart. Der Patron der Kirche, Johannes,
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Christuskirche in Maisenbach (1967)
Die Bauunterlagen belegen: Schon vor Grundsteinlegung der evangelische Christuskirche in Maisenbach (nördlicher Schwarzwald) stand fest, dass in diesem Kirchenneubau die Tore des Himmlischen Jerusalem als Glasfenster eingesetzt werden sollten. Die ganze Architektur des Neubaus ist daraufhin ausgerichtet. Zunächst war Adolf Saile dafür vorgesehen, der aber aus unbekannten Gründen seine Mitarbeit
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Kirche von Glems (1967)
Auf diesem schmalen Rundbogenfenster windet sich eine lange Reihe von Menschen von unten nach oben. Dargestellt ist die Menschheitsgeschichte nach der Bibel. Es beginnt mit der Vertreibung aus dem Paradies und endet zunächst an einer Krippe. Von hier, also der Geburt Christi, gibt es eine Brücke nach oben zum Himmlischen
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Martinskirche in Rötenbach (1966)
Die Martinskirche in Rötenbach (Schwarzwald) wurde 1966 mit Glasfenstern durch Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) ausgestattet. Bei meinem Besuch der Kirche hingen im Vorraum etwa zehn Seiten Text aus mit Informationen zur Geschichte und Kunst der Fenster, auf die ich mich im Folgenden beziehe, zumal zu dem Bau weder Fachliteratur noch ein
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Kirche von Altshausen (1966)
Die Gemeinde Altshausen befindet sich im nördlichen Landkreis Ravensburg zwischen dem Donautal und Bodensee. Die dortige evangelische Kirche wurde 1881 fertiggestellt. 1966/67 erlitt das Bauwerk eine radikale Purifizierung: Das kunstvoll geschmückte Gewölbe verschwand unter einer schlichten Zwischendecke. Der neogotische Taufstein, der Altar und die Kanzel landeten auf dem Müll, sie
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Christuskirche in Mitteltal (1965)
So wie hier ist bis 1965 das Himmlische Jerusalem noch niemals dargestellt worden. Die Grundform ist das Oval, allerdings nur ansatzweise, denn seine beiden Enden laufen nicht rund, sondern spitz zu. Vier Tore sind oben gesetzt, sechs unten, an den Seiten, also an den Spitzen, jeweils ein weiteres. Von Tor
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Pfarrkirche St. Georg und Bernhard in Ettlenschieß (1965)
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) hat selten einmal eines seiner Werke kopiert – bezüglich des Himmlischen Jerusalem ist es gerade sein Qualitätsmerkmal, dass er diesen Gegenstand etwa 60 Mal immer wieder in anderen Formen, Farben und Zusammenhängen vorführt. Eine solche Vielfalt muss man sich erst einmal einfallen lassen.Im Falle von Ettlenschieß hat
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Johanneskirche in Bernhausen (1965)
Im Gegensatz zu den meisten Kirchen Württembergs, die auf mich heute aufgeräumt und steril wirken, macht die Johanneskirche in Bernhausen (südlich von Stuttgart) eine seltene Ausnahme – hier tobt(e) das Leben: Kunstgegenstände finden sich im ganzen Raum, gegenüber dem Altar kann man in einer Sitzecke ruhen oder plaudern, Musiker proben
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Marienkirche in Effringen (1964)
Die Marienkirche ist ein evangelisches Gotteshaus in Effringen im Schwarzwald. Im Inneren ist der Bau vor allem durch gotische Architektur- und Schmuckformen geprägt, die zu keiner Zeit kriegszerstört oder purifiziert wurden – eine Seltenheit in Württemberg. Eindrucksvoll sind vor allem die Ausmalungen, auch im Chorraum. Daher fallen die Glaswerke nicht
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Kirche von Kemnat (1963)
Parallel zu der Ausführung in Bad Cannstadt arbeitete Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) an der Verglasung der neuen Kirche von Kemnat südlich von Stuttgart. Die dortige Bartholomäuskirche ist der optische Mittelpunkt des Orts und mit seinem markanten Kirchturm von weither sichtbar. Bei den Proportionen des Schiffes und des Kirchturms hat man sich
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Martinskirche von Enzweihingen (1963)
Enzweihingen gehört heute zur Kreisstadt Vaihingen an der Enz in Württemberg. Die gotischen Fenster der dortigen Dorfkirche überlebten einen Stadtbrand im 17. Jahrhundert und zwei Weltkriege, allerdings nicht die Ablehnung der Nachkriegsgeneration auf alles Überkommene – eine einmalige Geisteshaltung, die man nur in Deutschland antrifft. Daher wurden unter Wolf-Dieter Kohler
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Kirche in Degenfeld (1963)
Degenfeld am Aufstieg zur Schwäbischen Alb hat mit St. Sebastian und Walburga eine Kirche, die bis in das 11. Jahrhundert zurückreicht. Von der einst reichhaltigen Ausstattung der fast eintausend Jahre Geschichte hat sich kaum etwas erhalten, da 1936 und 1964 zwei Purifizierungen vorgenommen wurden. Obwohl die historischen Fenster zwei Kriege
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Evangelische Bergkirche von Großengstingen (1963)
Großengstingen war bis in die 1950er Jahre eigentlich eine gewöhnliche, unauffällige Gemeinde auf der Schwäbischen Alb. Das Verteidigungsministerium fällte nach der Wiederbewaffnung der BRD die folgenschwere Entscheidung, in Großengstingen den ersten Kasernenneubau in Baden-Württemberg nach dem Zweiten Weltkrieg einzuleiten. 1962 zog ein Flieger-Versorgungsbataillon in die Kasernen, 1963 folgte ein Raketenartilleriebataillon.
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Stadtkirche Bad Cannstadt (1963)
Die Edelsteine, wie übrigens auch die Perlen, spielten bislang in den Darstellungen des Himmlischen Jerusalems durch Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) kaum ein Rolle; unter den vielen Werken finden sie sich lediglich einmal in der Brenzer Galluskirche 1966 und in der Stadtkirche von Bad Cannstatt. In dieser repräsentieren sie dann sogar die
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): „Heimkehrerfenster“ aus dem Ulmer Münster (1959)
In welchem Bauwerk kann man kostenlos Kunstwerke von Rudolf Yelin, Wilhelm Geyer, Wolf-Dieter Kohler, Peter Valentin Feuerstein oder Hans Gottfried von Stockhausen betrachten? Im Ulmer Münster, der größten evangelischen Kirche Deutschlands. Seit den schweren Kriegszerstörungen ist man hier einen anderen Weg als in den allermeisten anderen Kirchen gegangen: Nicht ein
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Kirche von Zell (1975)
Im deutschsprachigen Raum gibt es etwa zwanzig Orte mit dem Namen Zell, derjenige in Württemberg wird auch als Zell bei Esslingen oder auch als Zell am Neckar bezeichnet. Seine evangelische Kirche besitzt nicht nur ein Parament mit dem Himmlischen Jerusalem,
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Januariuskirche von Oßweil (1975)
Januariuskirchen gibt es wenige. Der lateinische Name kling irgendwie heidnisch und lässt an den Gott Janus denken. Er bezieht sich jedoch auf einen Märtyrer und Bischof von Neapel aus dem 3. Jahrhundert nach Christus. In Oßweil, einem Ortsteil von Ludwigsburg
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Bartholomäuskirche Nordheim (1973)
Die zwölf Tore des Himmlischen Jerusalem hat Wolf-Dieter Kohler (1928-1985), ein Glaskünstler aus Stuttgart, in württembergischen Kirchen schon oftmals dargestellt. Zu Beginn der 1970er Jahre lassen sich neue Tendenzen festmachen, für die ein Fenster der evangelischen Bartholomäuskirche in Nordheim am
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Martinskirche in Söhnstetten (1971)
Oftmals befinden sich im Altarbereich kleinerer Kirchen Württembergs ein oder drei Fenster – nicht in der Martinskirche in Söhnstetten auf der Schwäbischen Alb, einer neoromanischen Kirche aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Bei einem Doppelfenster bieten sich Gegenüberstellungen an wie
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Georgskirche in Willsbach (1970)
Drei Jahre nach seinem Fenster für die Philipp-Matthäus-Hahn-Kirche in Onstmettingen entwarf Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) eine ähnliche Konzeption für die Georgskirche in Willsbach im Landkreis Heilbronn. Beide Bauwerke gehöre der evangelischen Landeskirche Württembergs. Handelte es sich in Onstmettingen um ein Rundfenster
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Philipp-Matthäus-Hahn-Kirche in Onstmettingen (1967)
Die Philipp-Matthäus-Hahn-Kirche in Onstmettingen (Albstadt, Schwäbische Alb) war die langjährige Wirkungsstätte von Philipp Matthäus Hahn (1739-1790). Dieser war Pfarrer und auch Ingenieur. Als solcher hat er zahlreiche Erfindungen getätigt, an erster Stelle die Neigungswaage. Hahn, heute vergessen, galt vergangenen Generationen
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.