Jürgen Suberg (geb. 1944): Jerusalems-Bodenplatte in der Magdeburger Kathedrale (1994-1997)
Die Kathedrale St. Sebastian in Magdeburg besitzt ein ungewöhnliches Kunstwerk mit Bezug zum Neuen Jerusalem. Es handelt sich um eine bronzene Bodenplatte am Eingang zur ehemals geplanten Beerdigungsgruft für Bischöfe. Angelegt wurde sie vor 1990 von Bischof Braun. Beim letzten Umbau der Kathedrale von 2003 bis 2004 wurde diese Gruft geschlossen und kann zukünftig nicht mehr als Grablege verwendet werden. Das Bronzebild steht in einem konzeptionellen Zusammenhang mit dem Westportal, welches die Paradiespforte als Anfangspunkt der Geschichte zeigt. Die begehbare Bodenplatte zeigt nun das Himmlische Jerusalem als End- oder Zielpunkt der Geschichte. Sie ist dargestellt mit vier Hauptachsen und den zwölf Toren. Ein Portal ist am Anfang, also zum Kirchenschiff hin, hervorgehoben, hier stehen die zwei Flügel eines Tores weit offen. Im Zentrum ist das Lamm eingesetzt, mit dem Lebensfluss als Bodenmosaik. Dieser Lebensfluss entsprießt aus dem Lamm und strömt in die vier Himmelsrichtungen. Man findet ihm im unteren geöffneten Tor wieder, wo das Wasser des Lebens die Schöpfung befruchtet.
Zum Künstler:
Der Künstler ist Jürgen Suberg, der 1987 auch die Engel am Außenportal der Kathedrale geschaffen hat. Jürgen Suberg wurde 1944 in Korschenbroich geboren und studierte von 1962 bis 1967 an den Kunstakademien Düsseldorf (Prof. Szekessy, Kricke und Beuys) sowie in Rom an der Accademia belle di arte (Prof. Faszini). Seit 1968 arbeitet Suberg als freischaffender Maler und Bildhauer in seinem Kunst-Atelier in Olsberg (Nordrhein-Westfalen). Vor allem Skulpturen im öffentlichen Raum und auch Sakralgegenstände für Kirchen und Kapellen sind entstanden, die bekanntesten Werke befinden sich an folgenden Orten:
-Abtei-Kirche Zadar in Kroatien
-Katholische Kirche in Lemförde
-Katholische Kirche in Elleringhausen
-Kapelle, Kreiskrankenhaus in Karlstadt
-Schulzentrum in Korbach
-Galileigymnasium in Hamm
-Sparkasse in Olsberg.