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Russische Ikone (18. Jh.)

Diese Temperamalerei entstand im monastischen Umkreis in Russland und stand im Jahr 2010 in Italien zum Verkauf an. Sie präsentiert das Himmlische Jerusalem in einzigartige Weise, weder zuvor noch danach ist es ähnlich dargestellt worden. Dabei ist es besonders bedauerlich, dass über den Maler, die weiteren Entstehungshintergründe wie Auftraggeber und Aufstellungsort, leider nichts Gesichertes bekannt ist. Allein eine chemische Analyse der Farbpigmente mit weiteren Ikonen könnte Verbindungen aufdecken, doch ein solches Unterfangen ist derzeit nicht finanzierbar und könnte nur in Kooperation der großen Ikonensammlungen in den europäischen Museen geleistet werden.

Auf der Ikone ist lediglich das für das Thema relevante obere Viertel gezeigt. Dieses ist durch ein weiß-blaues Wolkenband von der übrigen Ikone abgetrennt, die im unteren Rest nichts Wesentliches mehr präsentiert als eine große Zahl eng aneinander gereihter Heiliger, von denen man die ersten links und rechts unter dem Wolkenband bereits sehen kann. Darüber finden sich an beiden Seiten mehrere Bauten einer sprichwörtlichen Stadtlandschaft. Die weißen, im Untergeschoss quadratischen Bauten an den jeweiligen Ecken stellen Himmelspforten dar, sie sind der Eingang für die von unten nachkommenden Heiligen. Daneben ist ein roter Sakralbau gesetzt, daran anschließend weiße Mauerpartien. Dahinter sieht man jeweils zwei Seiten der Stadtmauer des Neuen Jerusalem. Diese annähernd quadratische Stadt ist nun in die obere linke und auch in die rechte Ecke der Ikone gesetzt. Dabei fällt auf, dass auf der linken Seite die Stadtmauer mehrere Rundbogentore besitzt, welche auf der rechten Seite fehlen. Im Inneren sind beide Städte mit weißen und roten Wohnbauten besetzt. Zwischen den Städten sind wieder, wie unten, zahlreiche Heilige und Engel gesetzt. Diese sind um eine Trinitätsgruppe von Gottvater (oben), dem Heiligen Geist als Taube (Mitte) und von Christus (unten auf dem Thron) gruppiert, was, wie üblich, die Mitte der Ikone ausmacht.

 

Beitragsbild: artealbrecht.wordpress.com

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