1960 erschien die Ausgabe „Pictorial Pilgrim’s Progress“, welche die Moody Press des Moody Bible Institute in Chicago speziell für Jugendliche herausbrachte. Die pyramidale Stadt zieht sich fast über das gesamte Cover. Sie schwebt auf Wolken, die einen Teil ihrer Stadtmauer und auch Teile des mittigen Tores verdecken. Zusätzlich erschwert die goldgelbe Färbung das Erkennen von Einzelheiten, da der Hintergrund eine ähnliche Färbung hat. Kontrastreich hingegen setzt sich davon die rote Schrift „PICTORIAL pilgrim’s progress“ ab, wobei hier das Adjektiv groß, die zwei Substantive klein gesetzt wurden.
Die Ausgabe wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt, so beispielsweise 1980 in einer deutschen Edition beim Verlag der St.-Johannis-Druckerei C. Schweickhardt in Lahr-Dinglingen, wo früher schon einmal eine Ausgabe erschienen war. Selbst auf den Philippinen erschien 1986 „Din inmeyan cristiano ed langit“, oder, wie der Untertitel sagt: „Christian’s Journey to Heaven“, in Übersetzung von Larry Allen und Dulay Melis (Abb. dort Seite 228, 238, 240 und 245). Es handelt sich um eine Ausgabe in Kooperation mit dem Büro für Grundschulunterricht und Sprache beim Ministerium für Bildung, Kultur und Sport in Manila. Gefördert wurde diese Publikation durch die Canadian Development Agency, Ottawa und die Alberta Agency for International Development in Edmonton.
Welche der Coverillustrationen älter ist, kann nicht entschieden werden, da jede von ihnen auch in den 1940er oder 1950er Jahren entstanden sein könnte und dann von Brubaker als Druckvorlage des Covers herangezogen wurde.
Die US-amerikanische Erstauflage zeigt die Stadt als Lichterscheinung immer im oberen Bildbereich auf vier Schwarzweiß-Zeichnungen (S. 234, 244, 246 und 251). Die Architektur ist minimalistisch durch vertikale Linien, eng aneinander gesetzt, lediglich angedeutet. Allein die Wolken verweisen darauf, dass es sich um eine Himmelserscheinung handelt, andere Jerusalems-Elemente, wie Engel, Mauern oder Edelsteine wurden nicht wiedergegeben. Allein die dritte Illustration ist eine Ausnahme. Bei der Himmelspforte wurde auf Minimalismus verzichtet; hier wird eine neobarocke Pforte mit Schmuckelementen gezeigt, unter der drei Engel mit Posaunen das Jüngste Gericht ausrufen.
Diese wurden, wie auch das Cover mit dem Himmlischen Jerusalem im Hintergrund, von Joanne Brubaker (1926-2009) aus Kenosha angefertigt. Zu den Zeichnungen führte sie aus: „Alle Illustrationen sind aus meiner engen Arbeit mit Jugendlichen heraus entstanden. Ich empfand, dass es gar nicht notwendig ist, den kleinen Menschen alles vorzugeben. Im Gegenteil, es genügte, einige Anregungen zu geben, und das Übrige der Fantasie zu überlassen. Deswegen sind die Zeichnungen so belassen, dass sie auch koloriert werden können.“ Brubaker arbeitete als Kindergärtnerin und war Mitglied der Christ Community Church of Zion. Ihre gelegentlichen Illustrationen für Kinder- und Jugendbücher fertigte sie autodidaktisch an. Nach 1960 beschäftigte sie sich mehr und mehr mit Kleinkindpädagogik und veröffentlichte auf diesem Gebiet auch eigene Beiträge.
Claus Bernet: ‚The Pilgrim’s Progress‘ von John Bunyan, Norderstedt 2016 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 24, 2).