Suche
Close this search box.

Norman Carter (1875-1963), John Radecki (1865-1955): St Andrew’s in Canberra (1934)

In der Stadt Canberra steht die presbyterianische Kirche St Andrew’s, eine der ältesten Kirchen unter Denkmalschutz in Australien. Auf diesem Kontinent sind die Kirchenbauten meist nüchtern gehalten, besonders viele Beispiele mit Darstellungen eines komplexen Gegenstandes, wie es das Himmlische Jerusalem eben ist, sind nicht bekannt. Umso wertvoller erscheint vor diesem Hintergrund diese Glasmalerei aus Canberra. Im nordöstlichen Kirchenquerschiff befindet sich ein Fenster mit einer Repräsentation des Himmlischen Jerusalem. Diese ist zwar an Vorbilder aus England zu Beginn der 20. Jahrhunderts angelehnt (etwa Burford, Kathedrale von Salisbury oder Sheffield), aber erst später, im Jahr 1934, entstanden. Ausführende Künstler waren der britische Maler Norman Carter (1875-1963) und John Radecki (1865-1955), ein Glaskünstler aus Polen. Beide schufen die erste Darstellung des Neuen Jerusalems in einem Sakralbau auf dem australischen Kontinent.

Über vier Fensterbahnen ist ein Abschluss mit zahlreichen Rippenbögen im neogotischem Maßwerk gesetzt. Dahinter erhebt sich über einem Regenbogen die himmlische Stadt. Ihre Bauten sind violett, teilweise mit einer goldenen Kuppel in einer orangen Farbe besetzt. Um die Stadt herum gibt es viel zu entdecken; so finden sich die vier Evangelistensymbole, zahlreiche Engel, von denen zwei die griechischen Buchstaben für Alpha und Omega halten. Bemerkenswert sind vor allem die grellen, poppigen Neonfarben wie ein Türkis, Violett, Orange oder Himbeerrot.

Gordon Fullerton: Set on a hill. An introduction to the presbyterian church of St Andrew, Canberra 1988.
Ross Rowe, Alison Aitken: The building and furnishing of the presbyterian church of St Andrew, Canberra 1992.
Claus Bernet: Denkmalschutz, Denkmalpflege und UNESCO-Weltkulturerbe, Norderstedt 2020 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 47).

 

tags: Presbyterianer, Australien, Alpha und Omega, Evangelistensymbole
Share:
error: