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Francisco Rizi de Guevara (1608-1685): Ölmalerei der Maria Immaculata (um 1680)

Um 1680 entstand eine Darstellung der Maria Immaculata, für die der Maler Francisco Rizi de Guevara (1608-1685) Verantwortung trug. Die Ausführung im barocken Stil von Juan de Valdés Leal nahm aber nicht der hochbetagte und altersschwache Meister vor, sondern Schüler und Mitarbeitern seiner Werkstatt in Madrid. Der Meister selbst lebte inzwischen im königlichen Palast und wurde mit Ehren überhäuft – heute so gut wie vergessen, war er einmal das Genie einer Epoche.

Das 211 x 375 Zentimeter große Ölgemälde gelangte in das Museum der Stadt Cádiz und ist eine Leihgabe des Prado-Museums Madrid. Der vollständige Titel lautet dort: „La Inmaculada Concepción de la Virgen María, madre de Jesucristo“ („Die Unbefleckte Empfängnis der Jungfrau Maria, Mutter Jesu Christi“). Auf dem Bild spielt sich oben links vor dem offenen Himmelstor eine dramatische Szene ab. Eine arme Sündergestalt – offenbar eine Frau – kniet vor dem Tor nieder und faltet betend oder auch flehend die Hände. Eindringlich fordert eine zweite, stehende Figur diese auf, doch endlich in das Tor einzutreten. Bestimmend zieht sie die zögerliche Frau nach vorne und deutet mit einer Hand in Richtung des Himmlischen Jerusalem. Das Tor selbst ist schlecht zu erkennen, da es hier nicht frontal, sondern seitlich dargestellt wurde. Es handelt sich um einen hochbarocken Bau mit korinthischen Säulen, der vor allem im Dachbereich opulente Schmuckformen aufweist. Eine Besonderheit ist der Lebensweg, der sich mäandernd unter der Pforte entlangzieht, die Assoziation mit einem Blitz war sicher gewollt und steigerte die Dramatik.

César Pemán y Pemartín: Catátlogo del museo provincial de bellas artes de Cádiz, Madrid 1964.
Alfonso Pérez Sánchez: La Inmaculada concepción de Francisco Rizi del Convento de las Gaitanas de Toledo, Madrid 1995.
Claus Bernet: Maria Immaculata. Das katholische Jerusalem, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 14).

 

tags: Spanien, Maria Immaculata, Lebensweg, Porta Coeli, Barock, Prado Madrid
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