Eine echte Rarität und auch Besonderheit sind Langspielplatten, deren Cover Darstellungen des Himmlischen Jerusalem zeigen. So gut wie immer handelt es sich um religiöses Liedgut. Bislang sind lediglich zwei solcher Plattencover bekannt geworden.
Das ältere Exemplar hat den Titel „A Jerusalem celeste / vem Senhor Jesus“. Es handelt sich um Aufnahmen von Gospelliedern aus Brasilien der Gruppen „Alicerce“ und „Fonte de água viva“ von 1991. Bei dem Cover wurde auf das biblisch begründete Motiv der Hände Gottes, die Jerusalem halten, zurückgegriffen. Unter den zwei geöffneten menschlichen Händen ist die Stadt ohne besondere christliche Merkmale (wie Lamm, Kreuze oder Engel) in kräftigen Linien und Farben gezeichnet. Man sieht einige weiße Wohnbauten, gelbe Sakralbauten wie den Kuppelbau in der Mitte oder den Kirchturm rechts, umsäumt von sieben einfarbig grünen Bäumen. Dabei entsteht eine pyramidale Struktur, die spiegelbildlich mit den nach oben zu einem Rundbogen auslaufenden Händen korrespondiert. Wer diese Zeichnung entworfen und aufgeführt hat, ist auf dem Cover nicht vermerkt.
Ein jüngeres Beispiel stammt von der Pop-Reggae-Gruppe Neto Yuth. Im Jahr 2011 wurde von ihr das Album „La Nouvelle Jerusalem“ herausgebracht. Ein Titel dieses Namens befindet sich aber nicht unter den elf Songs der kanadischen Band aus Quebec. Von den Bandmitgliedern Peach Gyal Momo, Bee Drey, Noémie Tisserant, Nael C., Deejay Nicky, Deejay Tylc, Erchan, Dah Yana, Hazel, Jungle King Neto Yuth hat „Monk.e“ das Cover gezeichnet. Das moderne Covermotiv (weniger die künstlerische Ausführung) ist durchaus einfallsreich: Unten wandern vereinzelt einige Menschen durstig durch eine Wüste – man fühlt sich an das Wüsten-Jerusalem der 1950er Jahre erinnert. Da erscheint am Horizont rechts eine einladende Stadt, mit einem grünen Hügel und einem Wasserfall. Zum Betrachter hin öffnet sich ein großes, reichlich verziertes Haupttor, welches in den Hügel mit der Paradieslandschaft führt. Die Form der Erscheinung deutet auf eine Pyramide, bei der ja ebenfalls, wie beim Kubus, Länge, Breite und Höhe identisch sind. Die himmlische Stadt fußt auf einem gewaltigen, aufgeklappten Buch, vermutlich der Bibel. Aus den Seiten des Buches tropft Wasser nach unten und befruchtet die Wüste. Links und rechts kann man noch zwei weißlich-gelbe Kugeln entdecken: Es sind zwei Perlen, die zu den Baumaterialien der Stadt gehören. Eine dritte Perle findet sich möglicherweise über dem Haupttor und strahlt von dort in die nähere Umgebung.