In Düsseldorf-Benrath befindet sich die römisch-katholische Kirche St. Cäcilia, ein mächtiger Backsteinbau aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert inmitten des Altstadtzentrums. Anfang der 1960er Jahre entschloss sich die Gemeinde, eine hochwertige Portaltür einzusetzen, was dann 1964 erfolgen konnte. Der Bensberger Bildhauer Helmut Moos (1931-2017) schuf eigens ein Bronzerelief, das nach Auflagen der Denkmalschutzbehörde zu dem Gesamtbau passen musste. Dazu erinnert sich der Künstler: „Inhaltliche Auflagen hat es keine gegeben, auch keine thematischen Vorschläge – doch ich wäre froh gewesen, hätte es sie gegeben. Die Konzeption war dann durch meinen Kollegen (Ewald) Mataré beeinflusst, der die Tore der Stadt zuvor ähnlich dargestellt hatte. Die große Herausforderung ist natürlich hier die Perspektive (…). Es ist eine Arbeit im Halbprofil, aber wenige Zentimeter müssen genügen, Szenen darzustellen. So war die ursprüngliche Idee, die Tore wirklich offen zu halten, was damals die technischen Möglichkeiten nicht erlaubten.“

Die rechte äußere Flügeltür des Haupteingangs zeigt oben das Neue Jerusalem als Endpunkt der Heilsgeschichte, die mit Adam und Eva (unten) ihren Anfang nimmt. Zahlreiche Menschen wenden sich der Stadt zu, fröhliche, verzweifelte, verschämte, unbesorgte, indifferente. Die Menschen nähern sich von unten der Frontseite der Stadt, von der auch Mauerwerk zu erkennen ist. Drei rundbogige Öffnungen markieren die Tore in die Stadt. Jedes der zwölf Tore zeigt oben ein Rechteck. Es sind die zwölf Edelsteine, die das Fundament der Stadt darstellen sollen. In der Stadt ruht in der Mitte an Stelle eines Tempels das Lamm Gottes. Von ihm gehen Strahlen aus, die Moos durch die Tore nach außen fortsetzen lässt, wo sie weiter unten die Figuren erleuchten.

Helmut Moos: Skulpturen, Bergisch Gladbach 2001.
Werner Heiliger: Pfarrkirche St. Cäcilia – Düsseldorf-Benrath, Düsseldorf 2009.
Claus Bernet: Denkmalschutz, Denkmalpflege und UNESCO-Weltkulturerbe, Norderstedt 2020 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 47).