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Helga Trossen: Maria vom Frieden in Homburg (1968)

Das gewaltige Altarmosaik von Helga Trossen zeigt das Reich Gottes aus der Offenbarung des Johannes. Ihr Werk schmückt den Altarbereich der römisch-katholischen Pfarrkirche Maria vom Frieden in Homburg im Saarland, die von 1954 bis 1956 erbaut wurde. Entsprechend dem Namen der Kirche beschloss man etwa zehn Jahre nach Fertigstellung, das Reich des Friedens, das kommende Reich Gottes, also das Friedensreich, auf der zwölf Meter hohen und über einhundert Quadratmeter umfassenden Altarwand zur Darstellung zu bringen. Es wurde von einer ansonsten so gut wie unbekannten Künstlerin, Helena Trossen aus Essen, entworfen und vom Priester und Baudezernenten Hubert Sedlmair (1927-2014) mit weiteren Helfern und Helferinnen aus der Pfarrgemeinde im Dezember 1968 vollendet. Es ist eigenartig, dass eine Künstlerin, von der wir sonst keine Werke kennen, hier mit einer so umfangreichen und verantwortungsvollen Aufgabe betreut wurde, sie erfolgreich durchführte und dann nie wieder künstlerisch in Erscheinung trat.

Die Offenbarung des Johannes, das letzte Buch der Bibel, lieferte den Schlüssel zur Gestaltung des Mosaiks. Dessen Mitte wird vom hell leuchtenden Gotteslamm beherrscht. Darum gruppieren sich vier apokalyptische Wesen (Stier, Adler, Löwe, Engelswesen) sowie links die sieben Leuchter in Form von Kerzen), stellvertretend für die sieben Gemeinden, an die Johannes seine Briefe verfasst hatte. Um das Lamm ziehen sich einfache, aber massive und klobige Bögen in Blau und Anthrazit, welche die zwölf Tore des Himmlischen Jerusalem markieren. Mit den echten Altarkerzen links (in weißem Wachs und auf Kerzenständern) und den Mosaikkerzen dahinter wird eine direkte Beziehung zwischen Kirchenraum und Heilsraum hergestellt.

 Pfarramt Maria vom Frieden (Hrsg.): Pfarrführer Maria vom Frieden, Homburg, Homburg 1965.
Lothar Willius: Evangelische und katholische Kirchenzentren. Gedanken zum kirchlichen Bauen der letzten Jahre, in: Das Münster. Zeitschrift für christliche Kunst und Kunstwissenschaft, 23, 1970, S. 305-378.

 

tags: Saarland, Altarwand
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