Pat Marvenko Smith (geb. 1947): Illustrationen (1983 um)

Pat Marvenko Smith (geb. 1947) ist seit 25 Jahren als Illustratorin und Designerin erfolgreich. Vorzugsweise hat sie in den USA und Kanada gearbeitet. Seit ihrer Bekehrung zum christlichen Glauben 1980 widmete sie sich vornehmlich christlich-biblischen Themen. Das Buch der Johannesoffenbarung vom Beginn bis zum Ende zu illustrieren war eine der großen Herausforderungen ihres bisherigen Schaffens.
Marvenko Smith wollte ihrem Publikum die Himmelsstadt auf die Art und Weise vermitteln, wie sie Johannes erfahren hat. Nach langer Zeit des Forschens und des Gebets wurde 1982-83 ihr eigener Zyklus von 40 Kunstwerken geschaffen.
Die Bilder zeigen das Himmlische Jerusalem in einem fantastischen Design, aber auch so, dass es für die meisten Konfessionen und Kirchen akzeptabel ist. Nachdem über ihren Zyklus auch im Fernsehen berichtet worden war, wollten Hunderte der Zuschauer Kopien dieser Bilder haben. Seitdem wurden diese Gemälde zum Ausgangspunkt einer ganzen Welle von modernen Illustrationen der Himmelsstadt.
Bei der ersten Illustration erscheint in den Wolken frei schwebend die Himmelspforte. Ihre Tür geht rechts nach innen auf, was ungewöhnlich bzw. in der Darstellungstradition selten ist. In der Öffnung erscheinen ganz ähnliche Wolken wie bereits am Rand, lediglich Strahlen machen deutlich, dass im hellen Zentrum noch mehr zu erwarten ist.

Die folgende Illustration zeigt das Himmlische Jerusalem in seiner ganzen Schönheit, in einem ähnlichen Wolkenkranz eingebettet, den wir schon von der Himmelspforte her kennen. Die Darstellungsweise ist eng an die Beschreibung aus der Johannesoffenbarung angelehnt, ohne eigene Ergänzungen oder Zutaten: ein Kubus, helle Gold imitierende Wandflächen, das Edelsteinfundament, zwölf Tore (über die man gleich noch mehr erfahren wird) und zwölf Edelsteine. Mit dieser Illustration hat die Künstlerin offensichtlich genau den Geschmack vieler Amerikaner getroffen; in der Pionierzeit des Internets war dieses Gemälde einmal auf 79 Internetseiten aufzufinden (2003) – so oft wie damals kaum eine andere zeitgenössische Darstellung zu diesem Thema. Vor allem für nachfolgende Künstler war dieses Bild eine Vorlage, so bei den Jerusalemsinterpretationen von Duncan Long (1998), Ted Larson (2002-2003), Stephen Bishop (2008) und Raymond Wey (2011).

Bild Nummer 34 und Nummer 35 zeigen jeweils eines der Stadttore. Zunächst kann man von außen ein rundes Tor sehen, in dessen Maße exakt die davor gesetzte Perle passt, mit der das Tor offensichtlich geschlossen bzw. geöffnet werden kann. Anschließend gewährt Marvenko Smith einen Blick durch ebendieses Tor in das innere der Stadt. Man sieht einen Kanal, an dessen Ufern Bäume wachsen. Von dort erheben sich zu beiden Seiten die goldfarbenen Bauten der himmlischen Stadt, in ansatzweise antiken Formen, also mit Säulen und Kapitellen. Im Gegensatz zu vielen anderen US-amerikanischen Illustrationen wurde das Leben hier nicht vergessen; rechts unten spazieren zwei Personen die Straße entlang.

Pat Marvenko Smith: Revelation illustrated. An artist’s view of the Bible’s last book, o.O. 2015.

 

tags: USA, Kubus, Perlentor
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