Paul Maas (geb. 1936): Gemälde „St. Johannes sieht das Himmlische Jerusalem“ (1967)

Würde man nur dieses Bild kennen, käme man ohne Vorkenntnisse vermutlich kaum auf den gezeigten Inhalt oder seinen Titel „St. Jan ziet het hemelse Jeruzalem“ – so steht es auf der Rückseite der Leinwand, wo auch das Datum und der Maler angegeben sind, zusätzlich zu der Signatur auf der Vorderseite unten.

Es handelt sich dabei um ein Ölgemälde von Paul Maas aus dem Jahr 1967 in den Maßen 70 x 50 Zentimeter. Paul Maas ist ein Künstler aus der niederländischen Provinz Noord-Brabant; als Paul Marie Maas wurde er 1936 in Boxtel geboren. Maas hat an der Akademie der Schönen Künste in Tilburg studiert, wo er unter anderem mit Nico Molenkamp und Ru van Rossem zusammenarbeitete, als Grafiker, Maler, Aquarellist, Linolschnitt- und Holzbildhauer. Bis Mitte der 1960er Jahre beschäftigte er sich vor allem mit (Industrie-)Landschaften in Nachahmung des Impressionismus, danach wurde sein Stil zunehmend abstrakter und lehnte sich zeitweise eng an Mark Rothko an.
In diese Umbruchphase von realistisch-figürlichen Stadtlandschaften zu Werken abstrakter monochromer Flächen entstand „St. Jan ziet het hemelse Jeruzalem“. Es besteht aus zahlreichen Rechtecken mit breiten Rändern in schwarzer Farbe, die mit gemischten Farben gefüllt sind – in der Ausführung durchaus vergleichbar den Werken von Josef de Ponte, Andree le Coultre, oder Charlotte Heckl-Böhm.
Mit Vorkenntnis kann man doch einige Elemente einem Inhalt zuordnen: Die Rechtecke mit einer weißen Füllung sind die Tore und Häuser der Stadt. Unten markieren Felder in verschiedenen Grüntönen den Lebensbaum, oben rechts ist mit einer hellen gelben Verdichtung die göttliche Präsenz angedeutet. Doch wo befindet sich die im Titel genannte Hauptperson? An der rechten Seite, etwa auf mittiger Höhe, kann man zwei Figuren ausmachen. Etwas tiefer steht Johannes mit einem weißen Kreis als Kopf. Direkt darüber steht ein Engel mit einem schwarze Kopf, dessen Flügel sich links an den Körper des Johannes schmiegt.

 

tags: Niederlande, abstrakt
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