Josef de Ponte (1922-2006): Das neue Jerusalem (1966)

Josef de Ponte (1922-2006) stammt aus Budakeszi/Wudigeß bei Budapest. Er absolvierte von 1940 bis 1944 ein Studium an der Hochschule für angewandte Künste in Budapest und Wien. 1946 wurde seine Familie aus der ungarischen Heimat ausgewiesen. Nach Heirat 1949 und der Geburt von vier Kindern ließ sich der Donauschwabe und inzwischen überregional tätige Künstler 1965 mit seiner Familie in Schwaigern nahe Heilbronn nieder, wo er bis zu seinem Tode sein Atelier betrieb. Insbesondere arbeitete er an Glasfenstern, an Buchillustrationen und an Grafiken, vornehmlich mit christlichen Motiven. Ein Höhepunkt seines Schaffens ist sicherlich die mehrfach aufgelegte „Bildverkündigung der Heilsbotschaft“, die de Ponte zu einem Text von Jakob Eichinger illustrierte. Die Initiative zu diesem Werk ging von dem Verleger Alois Leufke aus, die Auswahl und Gestaltung der Bilder lag allein bei dem Künstler. Die letzte Abbildung auf Seite 207 zeigt in kräftigen Farben und expressiver Anlehnung „Das neue Jerusalem“. Es sind eng gesetzte Bauten, die übereinander gesetzt einen Turm ergeben. Dieser Stadtturm ist von einem Wellenband konzentrisch umflossen. Die Wellen gehen vom unteren zentralen Tor aus und fließen von dort nach oben. Höher als die Stadt sind zwei Figuren, die links und rechts im Raum schweben. Es ist links Johannes auf Patmos und rechts ein Engel, was man an den Flügeln und an dem Maßstab, den er mit sich führt, erkennen kann. Die Arbeit ist im Stil der 1960er Jahre gehalten. Damals beliebt waren vor allem trübe, dunkle Farbtöne, die dem Ganzen einen erdigen Charakter verleihen.

Wilhelm Kronfuss: Joseph de Ponte, Bad Windsheim (1969).
Johannes Weissbarth: Josef de Ponte, Schwaigern 2002.
Werner Clement: Josef de Ponte, Maler und Grafiker in Schwaigern, und seine Werke, in: Kraichgau. Beiträge zur Landschafts- und Heimatforschung, 19, 2005, S. 225-238.

 

tags: Stadtturm, Bilderbibel, Bibelausgabe
Share:
error: