Helmut Münch (1926-2008): Fenster aus der Kreuzkirche in Dortmund-Berghofen (1994)

Ein Glasfenster der evangelischen Kirche in Mainburg zu dem Thema Neues Jerusalem war für Helmut Münch (1926-2008) der Anlass, sich intensiver mit dem Thema der Apokalypse zu beschäftigen. Schon bald folgte ein weiteres Fenster von Münch zu diesem in der Sakralkunst zentralen Thema. Dies ist das Himmelfahrtsfenster in der evangelischen Kreuzkirche in Berghofen, einem Stadtteil von Dortmund, welches dann im Jahr 1994 dort eingebaut wurde. Die Kirche selbst ist wesentlich älter; ihre hochwertigen Fensterarbeiten gingen am Ende des Zweiten Weltkriegs verloren. 1991/1992 fand eine umfassende Renovierung durch das Architekturbüro von Lothar Kallmeyer und Wolfgang Herbst statt, im Anschluss daran setzte man wieder Buntglasfenster zu Themen aus dem Neuen Testament ein.
Zwölf Tore umgeben auch hier die neue Stadt als Quadrat. In ihrer runden Mitte, die mit lediglich einem Dutzend großer weißer Milchglasscheiben gesetzt ist, wohnt Gott selbst, diesmal dargestellt in Form der griechischen Buchstaben Alpha und Omega. Aus den Toren strömt Licht bzw. der Geist Gottes nach außen, überwiegend in gelbgrünen Bändern und fließt vor allem nach unten, wo das Pfingstmotiv anklingt.

Das 3 x 1,30 Meter große Fenster in hellen Gelbtönen ist ein Entwurf von 1989. Wegen Auseinandersetzungen mit der Baubehörde wurde die Einbaugenehmigung für die insgesamt acht Fenster aber erst im April 1993 erteilt und sie konnten anschließend in der Werkstatt W. Derix in Taunusstein hergestellt werden.

Lothar Kallmeyer: Expressionismus und Akustik: Renovierung der evangelischen Kreuzkirche in Dortmund-Berghofen, in: Kunst und Kirche: Magazin für Kritik, Ästhetik und Religion, 55, 1992, S. 218-219.
Peter Graebsch: Die neuen Fenster in der Kreuz-Kirche Dortmund-Berghofen (Dortmund) 1994.
Helmut Münch: der Maler der Hallertau, Mainburg 1996.
Claus Bernet: Neues vom Neuen Jerusalem: Kunstwerke ab dem Jahre 2000 (Teil 3), Norderstedt 2016 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 43).

 

tags: Düsseldorf, Ruhrgebiet, Alpha und Omega, NRW
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