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Wolfgang Kreutter (1924-1989): Evangelische Christuskirche in Zeppenfeld (1983)

Wolfgang Kreutter (1924-1989) war ein Bildhauer, der vor allem für die evangelische Kirche von Westfalen Bedeutung hatte, wobei er regelmäßig mit dem Bochumer Architekten Kurt Peter Kremer kooperierte. 1964 wurde der Künstler Mitglied des Beirates für Kirchbau und kirchliche Kunst der Evangelischen Kirche von Westfalen und war damit so gut wie in jedes Bauvorhaben der Evangelischen Kirche von Westfalen involviert. Im Rahmen seiner Tätigkeiten konzentrierte er sich auf Grafiken und vor allem auf Skulpturen in Kirchen und im öffentlichen Raum. Weniger bekannt ist, dass Kreutter auch einige Glasfenster für evangelische Kirchen geschaffen hat. Eines findet man als Lichtband an der linken Altarseite der evangelischen Christuskirche von Zeppenfeld im Sauerland.

Es besteht, wie viele seiner Arbeiten, neben Lupen- und Antikgläsern auch aus weißlichen Opalgläsern und wurde 1983 eingebaut. In dem Band werden von unten nach oben drei zusammenhängende Bildelemente gezeigt: ein Abendmahlskelch, drei Kreuze und die Stadt Jerusalem. Aufgrund der Dachschräge und des vertikalen Bandes war für eine quadratische Form wenig Platz. Der Künstler führte daher zehn Tore als rote Blöcke um die rechteckige Stadt. Zwei weitere Tore/Blöcke wurden oben und unten bereits in die Stadt gezogen, sie sind unten von einem gelben Mauerband umzogen. Darüber befindet sich das Lamm Gottes, welches hier mehr an einen Stier erinnert. Darunter hat Kreutter eine offene Himmelspforte gesetzt. Sie durchbricht mit ihrem Rundbogen den schwarzen Träger und lässt Licht auf das zentrale Kreuz weiter unten strahlen. Der Künstler betrachtete diesen Durchbruch ausdrücklich als Zeichen der Hoffnung: „Das Licht der ewigen Stadt überstrahlt die Nacht von Golgatha“. Das schmale Lichtband ist übrigens der zentrale Schmuck des Bauwerks. Dessen Zukunft ist ungewiss. Die evangelische Kirche sieht sich nicht mehr in der Lage, das große Gebäude zu unterhalten. Während die evangelische Gemeinde schrumpft, wächst die Baptistegemeinde, die traditionell im Sauerland schon immer überproportional beheimatet war. Es gibt Gespräche, dass die Baptisten die Tradition des Hauses als Gottesdienstort fortführen, ansonsten droht ein Abriss.

Isolde Arends: Wolfgang Kreutter. Ein Bildhauer in Westfalen, Bielefeld 1998.
Wolfgang Kreutter – ein Künstler aus Westfalen und seine Rezeption in der evangelischen Kirche von Westfalen, Iserlohn 1999.
Otto Höffer, Ralf Breer: Kirchen und Kapellen in Attendorn, Lennestadt und Kirchhundem. Attendorn 1999.

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tags: Kelch, Oblate, Abendmahl, NRW, Sauerland, Lichtband
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