Der Altar der römisch-katholischen Heilig-Geist-Kirche in Stutensee-Büchig mit dem Himmlischen Jerusalem gab den Anlass zur Anschaffung eines Altarbildes mit dem gleichen Thema „Himmlisches Jerusalem“. Der Künstler Alban Muslija sprach bei seiner Planung von einer Gegenüberstellung von alter (links) zu neuer (rechts) Stadt. Die weitere Interpretation lief auf die neue Stadt, sprich das neue Jerusalem, hinaus. Dazu schuf Muslija 2004 ein Altarbild, das 2005 eingeweiht wurde. Es besteht aus fünf einzelnen Gemälden, die über dem Altar hängen und ein Altarkreuz darstellen. Das Neue Jerusalem mit goldgelben Mauerzinnen oben und Bauten im Vordergrund deutet das quadratische Gemälde außen rechts an.
Alban Muslija wurde 1972 in München geboren und zog 1977 mit seiner Familie in den Kosovo – der Vater stammte von dort –, 1989 folgte die Rückkehr nach Deutschland. Nach Abitur und Zivildienst studierte er Maschinenbau und arbeitete im Anschluss an sein Diplom als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungszentrum in Karlsruhe. Seit 1995, also noch während des Studiums, setzte er sich intensiv mit Kunstgeschichte und Malerei auseinander. Parallel zur beruflichen Tätigkeit als Ingenieur wurde er auch selbst auf künstlerischem Gebiet tätig. Seit 1995 kam es zu zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen sowie öffentlichen Aufträgen. Aber erst 2004 entschied er sich, den Ingenieurberuf zugunsten der Kunst ganz aufzugeben. Malerei ist für Alban Muslija eine elementare Tätigkeit, ein kontinuierlicher Zeit-Lebens-Prozess. Gesehenes, Erlebtes und Gefühltes verdichten sich in seinen Gemälden zu überwiegend abstrakten Gebilden. Dabei ist Malerei für ihn Suche oder ein Fenster nach dem Geistigen, dem Kosmisch-Ewigen. Deshalb war es eine logische Konsequenz, sich auch mit explizit spirituell-religiösen Themen zu beschäftigen. Der Austausch zwischen Glaube und Kunst im Rahmen von Offenheit und Toleranz, Neugier und Interesse ist ihm dabei ein besonderes Anliegen.
Helena Rimmele, Alban Muslija: Vater unser: ein Gebet als Bilderzyklus, hrsg. von der Seelsorgeeinheit Stutensee, Regensburg 2007.
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