In einem gewaltigen, großen Wirbel oder einer Woge erscheinen unten die beiden Gesetzestafeln des Moses. Die rechte Tafel zeigt oben einen Davidstern für den alten Bund, die linke Tafel oben einen Kelch des Abendmahls als Symbol oder Kennzeichen für den neuen Bund. Rechts der zwei Tafeln ist die Malerei mit dem echten Namen der Künstlerin signiert, daneben findet sich auch eine Angabe mit dem genauen Entstehungsdatum, nämlich dem 10. Januar 1979.
Über den Tafeln befindet sich das Himmlische Jerusalem als Staffelung einer Reihe von Blöcken, die in ihrem unteren Teil Tore zeigen. Zehn einfache Rundbögen sind auf sechs solcher Blöcke verteilt, stets ganz unten am Fundament aneinander gereiht. Zwei dieser Bögen stechen durch eine breitere Rahmung hervor, womit die Künstlerin geschickt Bezug nimmt auf die beiden Moses-Tafeln darunter. Unmittelbar über diesen zwei Toren findet sich eine Dreiergruppe weiterer Tore, wovon das rechte Tor mit einem eigenen Block umzogen ist.
Die Farbzeichnung basiert auf orangefarbenen und blauen Tönen. Sie ist ein Werk der Französin Christiane Flotte (Pseudonym Atikva) aus Saint-Étienne, wo sie 1951 geboren wurde und mit 66 Jahren 2017 verstarb. Als Hobbymalerin trat Flotte, die erst als Näherin, als Sekretärin und schließlich als Produktionsleiterin arbeitete, nur privat auf. Ihre religiösen Werke haben oft einen Bezug zu Israel, wo die Künstlerin zeitweise lebte. Auch daher gab sie sich unter Anlehnung an die israelische Nationalhymne den Künstlernamen Atikva. Nach meiner ersten Veröffentlichung zu diesem Kunstwerk kam ich mit der Künstlerin in Kontakt, die zu dem Werk erklärte: „Während des Tanzens kam mir wie in einer Vision die Idee, dass das Neue Jerusalem auf dem Fundament der mosaischen Gesetze steht. Die dortigen Verhaltensregeln sind noch immer die Grundlage unserer westlichen Zivilisation. Es ist beeindruckend, in Israel zu erfahren, wie von dort aus eine universale Weltreligion ihren Anfang nahm. In den Häusern der Stadt sind wir physisch geborgen und dürfen uns zu Hause fühlen, die moralischen Grundlagen unseres Lebens sind die jüdischen Gebote.“
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