Foujita Tsuguharu-Léonard Foujita war ein japanisch-französischer Künstler, welcher von 1886 bis 1968 lebte. Im Jahr 1960 arbeitete er, nach eigener Angabe inspiriert von Dürers Serie zur Apokalypse, an einer hellen Ölmalerei, die ebenfalls den Titel „Apokalypse“ bekam. Sie hat das Himmlische Jerusalem zum Thema und markiert den Beginn einer späten Hinwendung des Künstlers zum Religiösen. Zehn Jahre zuvor hatte Foujita die französische Staatsbürgerschaft angenommen und war zum Katholizismus konvertiert. Das Werk aus dem Nationalen Kunstmuseum Tokio ist an westeuropäischen Vorbildern der Frühen Neuzeit bzw. des Spätmittelalters orientiert. So finden sich in ihm mehrere Zitate frühneuzeitlicher Meister, die über Dürer hinausführen. Etwa erinnert die Christusfigur an das Ölgemälde „Auferstehung Christi und der Triumph über Tod und Teufel“ von Lucas Cranach aus dem Jahr 1537. Vor allem die Höllenszenen setzten sich aus verschiedenen Arbeiten der Reformationszeit zusammen, wer darauf spezialisiert ist, kann zahlreiche Vorbilder herausfinden.
In der Mitte des Bildes befindet sich eine offene, aber enge Pforte, die in das Neue Jerusalem führt. Von links nach rechts zieht sich eine mittelalterlich anmutende Zinnenmauer. Diese trennt den unteren Bereich mit bekrönten Teufeln und armen Seelen von dem oberen, göttlichen Bereich, wie man es auch bei Pere Cabanes oder dem Maitre François findet. Dort, im göttlichen Bereich, schwebt der auferstandene Christus neben dem thronenden Gottvater, zwischen Heiligen und Engeln. Diese Figuren sind allesamt bekleidet, während sie im unteren Bereich nackt dargestellt sind. Zu der unten datierten und signierten Malerei ist auch eine 45 x 45 Zentimeter kleine, nichtkolorierte Zeichnung bekannt; eine Vorstudie, die 2019 zur Auktion anstand:
Sylvie Buisson, Dominique Buisson: Léonard Tsuguharu Foujita, Courbevoie 2001.
Fujita Tsuguharu ten: pari o miryōshita ihōjin, Tokio 2006.
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