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Wilhelm de Graaff (1912-1975) und Nikolaus Bette (geb. 1934): Kirche Herz Jesu in Dortmund-Hörde (1964)

In Hörde, einem Dortmunder Stadtteil, zeigt die römisch-katholische Kirche Herz Jesu das Lamm Gottes inmitten der Tore des Himmlischen Jerusalem. Es ist eine Arbeit von Wilhelm de Graaff (1912-1975) und seinem ehemaligen Auszubildenden Nikolaus Bette (geb. 1934) aus dem Jahr 1964. Soweit bekannt, ist es neben weiteren Fenster in Bestwig-Heringhausen die einzige gemeinsame Arbeit der beiden Künstler, die dieses Thema zeigt, wenngleich auch beide Glasmaler alleine an anderen Orten Arbeiten mit dem Himmlischen Jerusalem ausgeführt haben. Trotz der Innovationskraft zweier erfahrener Glaskünstler ist die Lösung in Hörde relativ unspektakulär.

Man sieht eine Vielzahl von Toren, die alle als einfache Rundbögen gestaltet sind. Manche stehen einzeln, andere sind in kleine Gruppen von zwei, drei Toren zusammengefasst. Ob sie geschlossen oder offen stehen lässt sich ebenso wenig mit Sicherheit beantworten wie die Frage, wie viele Tore hier eigentlich dargestellt sind. Keines der braunen und gelben Tore steht übrigens gerade, sondern sie alle neigen sich um dreißig Grad nach links oder rechts, wie es Werner Eckgold kurz zuvor auf zwei Arbeiten vorgemacht hatte. In der Dynamik der zudem übereinander gesetzten Tore ist in Dortmund-Hörde das weiße Lamm nur schwer ausfindig zu machen; es blickt nach rechts und findet sich in der Mitte des oberen Drittels. Einen besonderen Reiz macht aus, dass das Fenster vom Umriss in etwa die gleiche Form und Proportionen hat wie die darauf dargestellten Tore – eine Besonderheit, die Bette ausdrücklich so anstrebte (briefliche Mitteilung vom 26.11.2006).
Man findet das Fenster aus Antikglas, Blei und Schwarzlot im linken Seitenschiff der Kirche Herz Jesu.

Georg Fähnrich: Herz-Jesu Hörde. Gestern – Heute – Morgen, Dortmund 2005.
Claus Bernet: Kirchenfenster und Glasarbeiten, Teil 3, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 26).

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tags: Tore, Dortmund, Nikolaus Bette, Rundbogen, Wilhelm de Graaff
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