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Werner Eckgold (1915-1998): St. Petri-Kirche und St. Marien (beide 1964 in Wuppertal-Elberfeld) und Marienkirche von Wuppertal-Barmen (1965)

Die St. Petri-Kirche Wuppertal-Elberfeld gehört zur Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), die auf Glasfenstern öfters auch das Neue Jerusalem zur Darstellung bringt. Hier findet man es auf einem Fenster im Altarraum links, gestaltet von dem Barmer Künstler Werner Eckgold (1915-1998) im Jahre 1964. Das Fenster aus Antikglas und Blei zeigt die zwölf Himmelspforten des Neuen Jerusalem in Beziehung zur Taufe, symbolisiert durch rote Fische unten. Die Pforten stehen einzeln als Solitäre und sind nicht durch eine Mauer verbunden. Es sind Trapeze, die oben mit Zinnen abschließen. Sie bilden einen Kreis um einen Tondo, der die Taube (ein Symbol des Heiligen Geistes) zeigt. Der Hintergrund ist blau. Dies markiert sowohl den Himmel der neuen Schöpfung als auch das Meer mit den Fischen der alten Schöpfung.

Bernd Fischer: Begegnung mit dem Glasmaler Werner Eckgold, in: Romerike Berge, 43, 2, 1993, S. 13-16.
Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Sankt Petri (Wuppertal) (Hrsg.): Chronik der Evang.-lutherischen St. Petri-Gemeinde in Elberfeld, Wuppertal 2008.

 

Das genaue Entstehungsjahr dieses Glasfensters ist nicht bekannt, es wird auf die Zeit um 1964 datiert. Das Material ist Antikglas, Blei und Schwarzlot. Eingebaut ist es in der Orgelempore der römisch-katholischen Kirche St. Marien in Wuppertal-Elberfeld. Über Werner Eckgold, der auch dieses Fenster gestaltet hat, ist nicht allzuviel bekannt. Er wirkte vor allem im Bergischen Land, aber auch in Düsseldorf und Neuss, von der Nachkriegszeit bis in die späten 1960er Jahre. Ab 1960 war er für über zwanzig Jahre als Kunsterzieher am Reichenbach-Gymnasium in Ennepetal tätig. Man kennt von ihm vor allem Glasarbeiten, aber es gibt auch anderes, wie einen Wetterhahn in Wuppertal-Loh.
In St. Marien setzte der Künstler setzte zwölf Tore unregelmäßig und schräg übereinander, wobei der Zwischenraum nicht mit der Stadtmauer gefüllt ist, sondern mit blauen Scheiben. Die massiven Tore in Trapezform schließen oben mit einer Zinnenbekrönung ab, unten leuchtet in jedem Tor ein goldgelber Stein. Bei diesem Stein handelt es sich um einen Glasbrocken, welcher auf eine schwarze Trägerplatte gesetzt wurde, wodurch das Fenster eine plastische, dreidimensionale Note bekommen hat, die allerdings aus der weiten Entfernung aus dem Schiff nicht zu erkennen ist.

Werner Eckgold: Glasfenster und Entwürfe, Wuppertal 1965.
Bernd Fischer: Begegnung mit dem Glasmaler Werner Eckgold, in: Romerike Berge, 43, 2, 1993, S. 13-16.
Klaus Goebel, Andreas Knorr (Hrsg.): Kirchen und Gottesdienststätten in Elberfeld, Düsseldorf 1999. 

 

Die Arbeiten in der Marienkirche in Wuppertal-Elberfeld kamen gut an, so dass Eckgold nach wenigen Monaten den Auftrag erhielt, auch in der römisch-katholischen Marienkirche von Wuppertal-Barmen eine solche Arbeit auszuführen. Das Ergebnis zeigt erneut zwölf trapezförmige Tore, diesmal in einem runden Fenster. Die Tore sind übereinander auf drei schiefe Bahnen gereiht, oben ein Tor, darunter vier, dann nochmals vier und unten drei, wobei das mittlere Tor hier aus der Bahn herausbricht, farblich heller und auch größer ist. Jedes der Tore hat einen Eingang, der wie bei dem Fenster in Wuppertal-Elberfeld durch einen hellgelben Glasbrocken plastisch hervortritt. Das Fenster wurde um 1965 aus gelben und blauem Antikglas, Blei und Glasbrocken hergestellt und in das rechte Seitenschiff der Marienkirche eingebaut, gegenüber dem Altar in Nähe des Eingangsbereichs.

 

tags: Wuppertal, Barmen, Elberfeld, Selbstständige Evangelisch-Lutherische Kirche, Tore, Trapeze, Taube, Fische, Taufe, Bergisches Land
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