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Maria Immaculata aus der Kathedrale von Pasig (17. Jh.)

In den römisch-katholischen Gegenden der Philippinen hat es stets eine besondere Marienfrömmigkeit gegeben, die sich auch in Kunstwerken Ausdruck verschaffte. Beispiele sind nicht allein die Elfenbeintafel aus dem Victoria and Albert Museum oder die Türgestaltung der Kathedrale von Manila, sondern auch eine bemalte Relieftafel aus der Kathedrale von Pasig im Einzugsbereich von Manila. Solche Reliefs waren weltweit beliebt, man kennt sie auch aus Italien, Spanien und sogar aus Mexiko.
In der philippinischen Kathedrale schmückt das Relief das Mittelschiff der rechten Wandseite. Die Kathedrale war von Augustinermissionaren im 16. Jahrhundert gegründet worden und führt auch die Maria Immaculata im Namen (Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis).
Es handelt sich dabei um eine Schnitzerei aus dem 17. Jahrhundert. Sie ist damit heute eines der ältesten Kunstwerke der Kirche. Da lokale Einflüsse fehlen, vermutet man, dass diese Arbeit von Mönchen aus Italien mitgebracht wurde. Der weitere Entstehungshintergrund wie auch die daran beteiligten Künstler sind jedoch nicht näher bekannt, auch mangels brauchbarer Literatur lässt sich kaum etwas über die Arbeit herausfinden.
Im Zentrum steht die Maria Immaculata mit einem blauen Gewand und einer goldenen Krone, also mit den Merkmalen der apokalyptischen Frau, als die sie manchmal in den Philippinen bezeichnet wird. Sie ist von charakteristischen weißen Wolken umgeben, die sich kreisförmig um Maria anordnen. In die Wolken wurden in regelmäßigen Abständen Symbole gesetzt. Sie entstammen der Lauretanischen Litanei und sollen die Reinheit Mariens verdeutlichen. Die Objekte, die auf das Neue Jerusalem hindeuten, fallen vor allem durch den kräftigten Rotton auf. So finden sich im Uhrzeigersinn bei der Ziffer zwei die Himmelsleiter, bei der Ziffer fünf die Stadt Gottes, bei der Ziffer neun die geschlossene und bei der Ziffer zehn die geöffnete Himmelspforte.

Charles Harcourt Forbes-Lindsay: The Philippines under Spanish and American rules, Philadelphia 1906.

 

tags: Manila, Kathedrale, Maria Immaculata, Porta Coeli, Civitas Dei, Lauretanische Litanei, Philippinen, Schnitzerei
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