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Wandmalerei aus St. Mariä Himmelfahrt in Kleinbartloff (1903)

St. Mariä Himmelfahrt ist eine römisch-katholische Kirche in Kleinbartloff im thüringischen Landkreis Eichsfeld, welcher auch als das Eichsfelder Land bekannt ist. Die Kirche besitzt bereits eine besondere Darstellung des Himmlischen Jerusalem auf dem Tabernakel, der heute als der älteste Tabernakel mit dieser Darstellung in Deutschland, vielleicht sogar darüber hinaus, gilt. Ursprünglich hatte die Kirche noch eine zweite, ältere Darstellung des Himmlischen Jerusalem. Das Gebäude aus dem 15. Jahrhundert wurde im Jahr 1903 umfassend umgebaut. Damals wurde beschlossen, die Marienkirche mit Wandmalereien der Lauretanischen Litanei auszustatten. Unter den Symbolen befand sich in Kleinbartloff neben dem Turm Davids oder dem Goldenen Haus auch eine Himmelspforte. Man findet die Symbole auf einem Gurtbogen zwischen dem Altarbereich und dem Gemeindesaal; eine Position, die für die Darstellung dieser Symbole Tradition hat. In Kleinbartloff sind die Symbole in ein blau gefülltes Medaillon eingefasst, vor einem rotem Hintergrund. Auf diesem Hintergrund wurde ein vegetabiles Rankenornament gesetzt. Der heute namentlich nicht mehr bekannte Künstler entschied sich für eine historistische Formensprache mit leichten Anklängen an den Jugendstil. Die geschlossene Pforte ist zwischen zwei Mauerkompartimente gesetzt. Diese Mauern sind nicht symmetrisch, sondern rechts oben ist noch ein Zackenfries eingefügt. Die einfache Pforte ist aus Holz und ist geschlossen. Ungewöhnlich und einzigartig in diesem Zusammenhang sind die Ölzweige im Hintergrund. Bei der Renovierung 1971 wurde die malerische Kirchenausstattung zum größten Teil entfernt und der Raum versachlicht. Bei der letzten Renovierung 1998 hatte sich der Zeitgeschmack wieder geändert; jetzt wurde die farbliche Fassung aus der Zeit des Beginns des 20. Jahrhunderts rekonstruiert.

 

tags: Fresko, Pforte, Thüringen, Eichsfelder Land, Jugendstil, Historismus, Medaillon, Ölzweig, Lauretanische Litanei, Porta Coeli
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