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Tabernakel aus Mariä Himmelfahrt in Kleinbartloff (um 1925)

Runde Tabernakel sind an sich schon etwas besonderes und mit einer Darstellung des Himmlischen Jerusalem noch vielmehr. Ein solches Kunstwerk befindet sich heute in der römisch-katholische Kirche Mariä Himmelfahrt in Kleinbartloff, einer Filialgemeinde von St. Marien in Niederorschel. Beides sind Gemeinden in der Verwaltungsgemeinschaft Eichsfelder Kessel im thüringischen Landkreis Eichsfeld. Das Kunstwerk mit einem Durchmesser von 60 Zentimeter ist verziert mit geschliffenen Bergkristallen in der Größe von 64 x 20 und 74 x 20 Millimeter auf einer polierter Messingummantelung. Im Zentrum befindet sich eine kleine Messingplatte mit dem Umriss des Gotteslamms. Ihm sind zahlreiche blaue Glassteine als „Augen“ aufgesetzt. Außen finden sich an jeder Seite drei Tore, die auf dem kreisrunden Umriss ein Quadrat entstehen lassen. Sie führen bis an den Rand des Tabernakels und ragen an einigen Stellen sogar darüber hinaus.
Der Tabernakel wurde in der linken Wandschräge des Chores eingebracht.

Ursprünglich befand sich das Kunstwerk im Kinderheim St. Konrad in Bottrop und gelangte über einen Caritasmitarbeiter namens Vogel an Pfarrer Hartleib nach Kleinbartloff. Als Entstehungszeit ist im Inventar der Kirche „um 1925“ angegeben, Künstler und Werkstatt sind bedauerlicherweise unbekannt. St. Konrad in Bottrop wurde 2015 profaniert, erbaut wurde sie 1952/53 – möglicherweise handelt es sich bei der Angabe um einen Zahlendreher für „um 1952“? Ich vermag das nicht zu entscheiden. Eine Überarbeitung und Restaurierung fand übrigens 1998 durch Thomas Lindner aus Erfurt statt, zum damaligen Zeitpunkt befand sich das Sakralkunstwerk also bereits in Thüringen.

Claus Bernet: Der Tabernakel und das Neue Jerusalem, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 34).

 

tags: Tabernakel, Ruhrgebiet, Thüringen, Eichfelder Land, Metall, Lamm, Kristall, Auge
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