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Kurt Wolff (1916-2003): Antependium aus Essen (um 1958)

Um 1958 entstand ein Parament, welches heute in der „Alten Kirche“ der evangelischen Gemeinde von Essen-Kray aufbewahrt wird. Es hat dort den Titel „Die zwölf Stämme Israels“, obwohl das Motiv eindeutig das Himmlische Jerusalem des Neuen Testaments zeigt. Die Namen der zwölf Stämme spielen hier aber insofern eine Rolle, da sie laut dem Offenbarungstext auf die Tore der Stadt geschrieben sein sollen. Gerade auf diese Beschriftung wurde hier jedoch verzichtet.
Die zwölf Tore der Stadt reihen sich als identische, einfache Blöcke in unterschiedlichen Farben (Rot, Blau und Grün jeweils vier Mal) um ein mittiges Rechteck, welches mit einem sternenähnlichen Muster in Orange und Rot strukturiert ist. Das Mittelfeld ist nicht quadratisch und lehnt sich mit der rotgelben Tönung an das Gold aus der Apokalypse an, wobei der Künstler aber sicherlich auch Goldfäden hätte verwenden können, wie bei einer anderen seiner Arbeiten, einem Antependium von 1991. Diese Textilarbeit des Grafik-Designers und Hochschullehrers Kurt Wolff (1916-2003) stammt aus den Kirchlichen Werkstätten Kaiserswerth, die bereits gegen Ende des Kaiserreichs entstanden sind. Dort hatte Wolff unmittelbar zuvor, 1957, ein ähnliches Antependium entworfen, das ebenfalls die zwölf Tore zeigt und bei dem in der Mitte der Spruch „Es sind die Reiche der Welt unsers Herrn und seines Christus geworden“ (Offenbarung Kapitel 11, Vers 15) gesetzt ist (Entwurf Archiv der Ev. Kirche im Rheinland). 

Kurt Wolff: Der Augenblick Gottes. Die Werkstatt für evangelische Paramentik im Diakoniewerk Kaiserswerth, Düsseldorf 1998.
Claus Bernet: Kunstwerke in Textil, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 13).

 

tags: Parament, Nachkriegsarbeit, Kurt Wolff, Kaiserswerth
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