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Franciscus Hermanus Bach (1865-1956): Juvenaatskapel Maastricht (1922-1927)

Die ehemalige „Juvenaatskapel van de Broeders“ war eine römisch-katholische Klosterkirche und Schule in Maastricht. Das Gebäude stand lange Zeit leer und wurde zu seinem Schutz im Jahre 1997 zum Reichsdenkmal der Niederlande erklärt. Die weitere Nutzung ist ungewiss.
Für die Innengestaltung trug maßgeblich der akademische Maler Franciscus Hermanus Bach (1865-1956) aus Groningen Verantwortung, der dort zwischen 1922 und 1927 Wandmalereien im Stil des Art Deco ausführte. Ein Himmlisches Jerusalem in Anlehnung an einen Stadtplan findet man am Triumphbogen der Westseite über der Sängerempore. Einfallsreich sind die acht weißen Engelsfiguren in Form einer Lilie, die jeweils paarweise in die Ecken der Stadtmauer gesetzt sind. Die Mauern dazwischen tragen die zwölf Tore, die in Dreiergruppen zusammengefasst sind. Ungewöhnlich ist die Besetzung des Zentrums, die traditionell Christus, dem Zionsberg oder dem Lamm vorbehalten ist. Bach setzt hier lediglich ein geometrisches Muster – eine ähnliche Gestaltung hatte kurz zuvor der Niederländer Antoon Derkinderen gefunden. Umgeben ist die Stadt von einem grünen Kranz und einem Strahlennimbus. Aufgrund der schmalen Position wird ein Teil der Strahlen durch die Backsteinrippen verdeckt. Diejenigen Strahlen, die jedoch sichtbar sind, wurden erst weiß, dann leicht versetzt in einem Ockerton gesetzt, womit Bach eine Tiefenwirkung und Plastizität erzeugt.

Peter J. I. Flaton, John Sondeyker: Een gemeenschap van heiligen, (Maastricht) 2002.
Bernadette van Hellenberg Hubar: De genade van de steiger. Monumentale kerkelijke schilderkunst in het interbellum, Zutphen 2013.
Claus Bernet: Denkmalschutz, Denkmalpflege und UNESCO-Weltkulturerbe, Norderstedt 2020 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 47).

 

tags: Niederlande, Limburg, Kapelle, Verlust, Art Deco, Jugenstil, Engel, Lilie, Strahlen
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