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Georg Jansen-Winkeln (1940-2011): Friedhofskapelle in Dahlem (1988)

Diese Dahlemer Friedhofskapelle steht nicht im Berliner Ortsteil Dahlem, sondern im Kreis Euskirchen der Eifelregion. Das Thema der fünf Glasfenster sind die Symbole der Reinheit Mariens nach der Lauretanischen Litanei. Dieses Motiv ist in der Sakralkunst oft aufgenommen worden, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts jedoch eine Ausnahme und Rarität, vor allem im Rahmen einer Friedhofskapelle. Eines der Symbole dieser Litanei ist die Himmelspforte, die hier recht einfach, aber raffiniert im Detail dargestellt wurde. Schwer zu erklären, aber auf der Abbildung gut zu erkennen sind die runden Gelenkkugeln, die das Bild strukturieren: Außen sind es 32 weiße Gelenke um blaue und graue Scheiben und innen nochmals 16 rote Gelenke um gelb-weiße Scheiben. Es scheint sich um eine rein kompositorische Zutat zu handeln, die der Oberfläche eine Struktur verleiht, die dieses Fenster mit den übrigen eint. Das Tor sieht wie ein Kirchenfenster aus, so dass hier der reizvolle Eindruck eines künstlichen in einem echten Fenster entsteht.

Die Arbeit im rechtsseitigen Kapellenschiff aus überwiegend blauem und gelbem Antikglas, Blei, Schwarzlot und Lupengläsern ist aus dem Jahr 1988. Sie wurde von Georg Jansen-Winkeln (geb. 1940) entworfen und von der Manufaktur Kaschenbach in Trier angefertigt. Georg Jansen-Winkeln wurde in Mönchengladbach geboren, war aber lange Zeit in Dahlem ansässig und kannte die Örtlichkeiten bestens. Der Sohn des bekannteren Glasmalers Ernst Jansen-Winkeln (1904-1992) erkrankte an Kinderlähmung und verstarb 2011 in seinem Atelier.

Bernd Kehren: Suche nach den letzten Wahrheiten. Annäherung an das Werk des Dahlemer Malers Georg Jansen-Winkeln, in: Eifel-Jahrbuch, 1991, S. 45-51.
Bernd Kehren: Seine Bilder gingen um die Welt. Der Dahlemer Künstler Georg Jansen-Winkeln wird 70 Jahre alt, in: Jahrbuch/Kreis Euskirchen, 2010, S. 58-59.
Claus Bernet: Spezialband: Himmelspforten vom Mittelalter bis heute (Kirchenfenster und Glasarbeiten, Teil 4), Norderstedt 2018 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 46).

 

tags: Maria Immaculata, Lauretanische Litanei, Pforte, Friedhof, Kapelle, Eifel
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