Suche
Close this search box.

José Rodriguez Carnero (1649-1725): „Inmaculada Concepción“ (um 1700)

Von José Rodriguez Carneros (1649-1725) gibt es eine ganze Reihe von Ölgemälden mit Darstellungen des Himmlischen Jerusalem. Sein Gemälde „Inmaculada Concepción“, entstanden um 1700, ist heute im Besitz der römisch-katholischen Kirche San Antonio de Padua im mexikanischen Puebla. Diese Wiedergabe des Motivs Maria Immaculata zeigt in der Bildmitte eine Marienfigur, umgeben von ihren zahlreichen Symbolen, wie sie in der Lauretanischen Litanei beschrieben sind. Links oben erscheint auf dem Bild eine offene Himmelspforte, getragen von einem Engel. Diese steht offen und wurde mit wenigen Pinselstrichen skizziert, wodurch Carnero Leichtigkeit und Dynamik erzeugt.

Zu Füßen der Marienfigur liegt das Himmlische Jerusalem. Es ist durch den unteren Bildrand beschnitten, so dass der Betrachter in die Stadt mit aufgenommen wird, eine einzigartige Technik, die viel zu selten angewandt wird. So sieht man hier vor allem die Tore von ihrer Rückseite. Die Stadt ist mit zahlreichen Wohnbauten übersät, die wie das Ruinenfeld von Pompeji erinnern. Durch ein weißes Oval ist davon das zentrale Gotteslamm, das auf dem Buch des Lebens thront, abgegrenzt. Eine weitere Eingangspforte in das Neue Jerusalem erscheint übrigens als breites barockes Tor links neben der Stadt, leider wegen Verschmutzung etwas verdunkelt: hier begrüßt ein Engel gerade einige Gerettete.

Rogelio Ruiz Gomar: El pintor José Rodríguez Carnero (1649-1725). Nuevas noticias y bosquejo biográfico, in: Anales del Instituto de Investigaciones Estéticas, 70, 1997, S. 45-76.
Gisela von Wobeser: Cielo, infierno y purgatorio durante el virreinato de la Nueva Espana, Coyoacán 2011.
Claus Bernet: Latein- und Südamerika, Norderstedt 2016 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 39).

 

tags: Barock, Maria Immaculata, Porta Coeli, Civitas Dei, Puebla, Mexiko, Neuspanien, Verschmutzung
Share:
error: