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Francesco Apicella: Darstellungen der Maria Immaculata (um 1890)

Um 1890 wurde in Süditalien eine Lithographie im alten Stil vertrieben. Das lediglich 19 x 14 Zentimeter kleine Blättchen zeigt eine Marienfigur, umgeben von ihren Symbolen. Dieser Bildtypus mit dem Namen Maria Immaculata-Darstellung ist vor allem im 17. Jahrhundert populär geworden. Unter den weit über einhundert Mariensymbolen bildete sich damals auch ein Kanon heraus, welche ihrer Symbole bildlich immer wieder aufgegriffen waren, wie die mystische Rose, das Goldene Haus, die weiße Lilie, usw. Objekte, die in diesem Kanon auch das Himmlische Jerusalem repräsentierten, waren die Stadt Gottes, die geschlossene und die offene Pforte.
Eines davon, die Himmelspforte, symbolisiert auf dieser Lithographie das Himmlische Jerusalem. Man findet die als „Porta clausa“ bezeichnete Pforte mittig auf der rechten Seite, getragen mit beiden Händen von einem kleinen Engel. In der Pforte mit Dreiecksgiebel und zwei Pilastern befindet sich eine weitere Pforte, nämlich in Form eines geschlossenen Rundbogentors.
Die neobarocke Lithographie wurde im Herzen von Neapel gedruckt, nämlich von dem Lithograph Francesco Apicella. Dieser hatte seinen Betrieb in der Via San Biagio dei Librai, von wo aus das Blatt in fromme Haushalte, Kirchen und Klöster der römisch-katholischen Kirche gelangte.

 

Francesco Apicella hat sich auf solche Fassungen der Maria Immaculata spezialisiert. Zur gleichen Zeit entstand bei ihm die 38 x 28 cm kleine Arbeit „Immacolata Concezione“, die jetzt zwei Symbole mit Bezug zum Neuen Jerusalem zeigt. Sie befinden sich beide an der linken Seite. Die Civitas Dei ist ein niedriges, langes Gebäude, welches an eine Scheune erinnert; die Porta Coeli ein tempelartiger Rundbau. Wieder sind die Symbole, wie im 17. Jahrhundert, mit lateinischsprachigen Schriftbändern ausgestattet.

 

tags: Maria Immaculata, Neapel, Kampanien, Italien, Civitas Dei, Porta Clausa, Porta Coeli, Lithographie
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